Cleantech wählt „Sunfire“ in Top-100
Dresden/San Francisco, 7. Oktober 2014: Sprit aus Sonnenstrom? Klingt fast zu schön um wahr zu sein – und ist doch nun in greifbare Nähe gerückt: Die Energie-Tech-Firma “Sunfire” hat ihre Pilotanlage, die eben das bewerkstelligt, jetzt anscheinend fast betriebsbereit. Im November soll die Hochtemperaur-Anlage öffentlich vorgeführt werden und die Produktion von Diesel und anderen synthetischen Kraftstoffen aus Luft, Wasser und Ökostrom („Power to Liquid“) beginnen, kündigte „Sunfire“ jetzt an. Die „Cleantech Croup“ aus San Francisco hält die Technologie für so vielversprechend, dass sie die Dresdner jetzt in ihre Liste der 100 vielversprechendsten Ökotech-Unternehmen weltweit aufgenommen hat.
Sunfire konzentriert sich nun auf Industrialisierung
Nun wolle man sich darauf konzentrieren, diese Technik für große Produktionsmengen serienreif zu bekommen, kündigte Sunfire-Chef Carl von Berninghausen an. „Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit müssen wir lernen mit erneuerbaren Energien zu leben“, betonte er. „Unsere Technologie kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, aber nur, wenn wir zusammen mit unseren Partnern jetzt intensiv an der Industrialisierung arbeiten.“
Animation über den Prozess (Sunfire):
Kernprozess spaltet Wasser zu Wasserstoff
Die Sunfire-Pilotanlage kann zum Beispiel von Solaranlagen oder Windkraftparks in Leistungsbereichen zwischen 250 Kilowatt und mehreren Megawatt Strom erzeugen. Den setzt sie dann ein, um Wasser in Sauerstoff und den Energieträger Wasserstoff zu spalten. Um Reaktor dann daraus energiehaltige Kohlenwasserstoff-Verbindungen wie etwa Diesel zu erzeugen, holen sich die Aggregate zudem Kohlendioxid aus der Umgebungsluft. So sollen perspektivisch bis zu mehrere Tausend Liter tankbarer Sprit produziert werden
Hoher Wirkungsgrad durch große Hitze und Hochdruck
Dabei werden laut „Sunfire“-Angaben rekordverdächtige Wirkungsgrade bis zu 70 Prozent erreicht, gehen also nur 30 Prozent der eingesammelten erneuerbaren Energien beim Umwandlungsprozess verloren. Möglich ist das durch einen technologisch anspruchsvollen Prozess, der bei hohen Temperaturen von über 800 Grad und über 20 Bar Druck abläuft. Dies stellt freilich hohe Anforderungen an die eingesetzen Reaktormaterialien, die teilweise aus besonderen Keramiken bestehen, wie sie im benachbarten Fraunhofer-Institut IKTS entwickelt werden. Die Technologie ist verwandt mit Hochtemperatur-Brennstoffzellen, wie sie bei Sunfire ebenfalls entwickelt werden. Autor: Heiko Weckbrodt
Zum Weiterlesen:
Woran Dresdner Energiespeicher-Ingenieure forschen
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