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eBuch-Lesegeräte trotz Tablet-Konkurrenz beliebt

Amazons neuer 99-Euro-Kindle für Deutschland. Abb.: Amazon

Kindle-eReader. Abb.: Amazon

eReader-Preise sinken, Umsatz steigt

Berlin, 25. September 2014: Obgleich der Markt vom Smartphone- und Tablet-Boom dominiert wird, kaufen auch immer mehr Deutsche gerne eReader, um elektronische Bücher (eBooks) lesen zu können. In diesem Jahr werden in der Bundesrepublik voraussichtlich 1,2 Millionen eReader verkauft, etwa zwölf Prozent mehr als im Vorjahr, prognostiziert der deutsche Hightech-Verband „Bitkom“.

Vorteil: eReader billiger als Tablets, mehr Akku-Laufzeit

„E-Reader spielen ihre Vorteile bei Akkulaufzeit, Gewicht und Augenfreundlichkeit aus“, ist Bitkom-Experte Timm Hoffmann überzeugt. „Das schätzen vor allem Nutzer, die sehr lange am Bildschirm lesen.“ Zudem sind aufs reine eBuch-Lesen spezialisierte eReader auch deutlich billiger zu haben als die funktionsgewaltige Tablet-Konkurrenz: Während Tablets meist zwischen 220 und 600 Euro kosten, ist der Durchschnittspreis für eReader in diesem Jahr um vier Euro auf nun 94 Euro gesunken – billige Modelle gibt es schon ab etwa 60 Euro.

Markt wird dennoch eher von Tablets dominiert

Grafik: Bitkom

Grafik: Bitkom

Die sinkenden Durchschnittspreise sorgen indes auch dafür, dass der eReader-Umsatz nicht so schnell steigt wie der Absatz: Laut Bitkom wird 2014 der Jahresumsatz in Deutschland um „nur“ sieben Prozent auf 114 Millionen Euro steigen. Zum Vergleich: Deutschlandweit werden in diesem Jahr voraussichtlich 9,2 Millionen Tablettrechner verkauft, fast 15 Prozent mehr als im Vorjahr – wobei auch hier wegen der sinkenden Preise der Umsatz nur um etwa fünf Prozent zulegt.

Erste eReader der 1990er setzten sich nicht durch

Die ersten speziellen Lesegeräte für elektronische Bücher kamen bereits in den 1990ern auf den Markt, konnten sich aber damals nicht recht durchsetzen. Der Durchbruch für die eReader kam erst um 2007 herum, als Amazon seinen ersten „Kindle“-eReader vorstellte – die sorgten nämlich für niedrige Anschaffungskosten, waren leicht bedienbar und boten die riesige Bücher-Fülle aus dem Amazon-Bestand.

Auch Lesen auf Smartphone setzt sich durch

Im Vergleich zu Tablettcomputern sind eReader nicht oder kaum für das Videoabspiel oder für Spiele und andere Programme geeignet, haben dafür aber meist viel längere Akku-Laufzeiten (um die zwei Wochen). Zudem präferieren viele Nutzer die ruhigeren, papierähnlichen Passiv-Bildschirme der eReader zum Lesen. Andererseits setzt sich das eBook-Lesen auf dem omnipräsenten Smartphone (Computertelefon) auch immer mehr durch. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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