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Schnellere Chips: Rossendorfer verschmelzen Nanodrähte mit Spezialhalbleitern

In der Röntgenspektroskopie ist das Indiumarsenid grün-hellblau gekennzeichnet, der Nanodraht blau. Abb.: HZDR

In der Röntgenspektroskopie ist das Indiumarsenid grün-hellblau gekennzeichnet, der Nanodraht blau. Abb.: HZDR

Forschungszentrum gelingt Kristall-Hochzeit im Nanokosmos

Dresden-Rossendorf, 23. Juli 2014: Indem sie Nanodrähte mit Spezial-Halbleitern verschmolzen, haben Forscher des „Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf“ (HZDR) eine recht elegante Methode gefunden, schnellere und leistungsfähigere Computerchips herzustellen.

Nanoröhrchen werden geblitzdingst

Dabei bestückten sie Silizium-Nanoröhrchen mittels Ionenkanonen mit Indium- und Arsen-Atomen und erhitzten das Konstrukt dann blitzschnell mit Xenon-Lampen. Dadurch verflüssigten sie die Nanodrähte teilweise und in diesem Phasenübergang verteilten sich die funktionsbestimmenden Fremd-Atome sehr gleichmäßig und kristallisierten aus.

Ziel sind schnelle Optikchips und Leistungselektronik

Die so erzeugten Verbindungs-Halbleiter könnten verwendet werden, um sehr schnelle Nano-Optikchips zu konstruieren oder Elektronik, die auch sehr starke Ströme und Spannungen verträgt.

Makellose Kristalle erzeugt

Bisher war dieses Kombi-Konzept daran gescheitert, dass solche Labormuster zu viele Fehler aufwiesen – die nun durch das Rossendorfer Verfahren ausgemerzt werden. „Die Atome diffundieren in der flüssigen Siliziumphase so schnell, dass sie innerhalb von wenigen Millisekunden makellose Einkristalle mit nahezu perfekten Grenzflächen zur Umgebung bilden“, schätzte HZDR-Forschungsabteilungsleiter Dr. Wolfgang Skorupa ein. Die forscher sprachen von einer „Kristallhochzeit im Nanokosmos“. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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