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Erster Exzellenz-Professor im Dresdner TU-Elektronikzentrum

Prof. Jeronimo Castrillon. Foto: TUD

Prof. Jeronimo Castrillon. Foto: TUD

Kolumbianer entwickelt Übersetzer zwischen Mensch und Maschine

Dresden, 23. Juli 2014: Das noch junge Dresdner Exzellenzzentrum für fortgeschrittene Elektronik hat jetzt seinen ersten eigenen Professor: Der kolumbianische Computerspezialist Jeronimo Dr. Castrillon wird künftig am „cfaed“ der Uni an parallelen Programmiertechniken für mehrere Rechnerarchitekturen forschen und seine Erkenntnisse an angehende Software-Experten weitergeben. Seine neuen Übersetzer (Compiler) zwischen Mensch und Maschine sollen helfen, elektronische Systeme schneller, produktiver und energie-effizienter zu machen. Der 33-Jährige will sich aber auch der Programmierung vollkommen neuartiger Computer widmen, die in Zukunft nicht mehr aus Silizium-Chips bestehen sollen.

Chinesischer Chemiker und deutscher Physiker folgen

Der Kolumbianer besetzt damit die erste von insgesamt fünf Professuren, die der cfaed-Koordinator Prof. Gerhard Fettweis für das Zentrum einrichten will. Als nächstes werden der chinesische Chemieanalytiker Prof. Xinliang Feng und der Dresdner Physiker Prof. Stefan Mannsfeld im cfaed erwartet. Xinliang Feng wird den Lehrstuhl für molekulare Funktionsmateralien und Stefan Mannsfeld die Professur für organische Elektronik leiten. . „Insgesamt werden so 15 neue Forschungsgruppen im cfaed entstehen“, kündigte cfaed-Koordinator Prof. Fettweis an.

Cfaed erforscht Computer der Zukunft

Die TU Dresden hatte das Elektronikzentrum im Zuge ihrer Exzellenzinitiative November 2012 gegründet, um verschiedene Pfade zur Nanoelektronik der Zukunft auszuloten. Untersucht werden dort zum Beispiel das Internet und der Mobilfunk der nächsten Generation, organische, chemische und Kohlenstoff-Computer und besonders ausfallsichere Systeme.

300 Forscher arbeiten mit

Die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ (DFG) hat das cfaed mit einer Startfinanzierung von 34 Millionen Euro ausgestattet. Laut Fettweis stehen durch die Akquise weiterer Mittel inzwischen aber bereits rund 100 Millionen Euro für die Elektronikforschungen an vorderster Front zur Verfügung. Inklusive der Ingenieure und Naturwissenschaftler aus Partnerinstituten beteiligen sich insgesamt zirka 300 Forscher an den cfaed-Projekten. Für diese Forschungen wurden bereits sieben Forschungsgruppenleiter, drei Professoren und 60 Doktoranden und Post-Doktoranden zusätzlich eingestellt, auf dieses eigene Personal kann das cfaed unmittelbar zurückgreifen. Weitere zwei Professoren und drei Forschungsgruppen-Leiter werden noch berufen. Autor: Heiko Weckbrodt

Aus der Biografie des neuen Profs (Quelle: cfaed):

Prof. Castrillon war zuvor an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen als leitender wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für „Software für Systeme auf Silizium“ tätig. An der RWTH, die auch eine Exzellenz-Universität ist, erhielt er 2013 auch seinen Doktortitel „Summa Cum Laude“ im Bereich Elektrotechnik und Informationstechnik. Ebenfalls mit Auszeichnung absolvierte er sein Studium in Elektrotechnik an der Pontificia Bolivariana University in Kolumbien in 2004 und machte 2006 seinen Master am Advanced Learning and Research Institute (ALaRI) der Universität Lugano in der Schweiz. Sein Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich Methodologie, Sprachen, Werkzeuge und Algorithmen für das Programmieren komplexer elektronischer Systeme. Prof. Castrillon erhielt bereits zahlreiche wissenschaftliche Preise, darunter das „Swiss Excellence Government Scholarship 2005“ und den „Intel Doctoral Award 2012“

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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