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„Call of Duty – Ghosts“: USA kaputt, Partisanen-Geister sollen’s richten

Schicke Optik: "Call of Duty Ghosts" macht grafiktechnisch schwer was her. Abb.: Activision

Schicke Optik: „Call of Duty Ghosts“ macht grafiktechnisch schwer was her. Abb.: Activision

Egoshooter mit toller Optik und zweifelhafter Story

Die Reihe „Call of Duty“ (CoD) gehört zu den Klassikern unter den Ego-Shootern und ist auch in der deutschen Spielergemeinde – trotz des sehr US-zentrierten Ansatzes – ungemein beliebt. Mit „Call of Duty – Ghosts“ haben nun Infinity Ward und Activision den zehnten Teil dieser schießfreudigen Soldatenspiele vorgestellt – und der punktet mit den üblichen Qualitäten (aber auch Schwächen) der Reihe: Die grafische Umsetzung ist einfach top und setzt wiedcr mal Maßstäbe, auch für die Spielemechanik und den Mehrspielermodus haben sich die Macher ein paar nette Ideen einfallen lassen.

Werbevideo (Activision):

Allianz des Bösen mit EU-Wappen

Freilich bleibt CoD Ghosts auch weiter in US-Erzähltraditionen nach dem Motto „Dank toller Wummen schlagen wir Cowboys uns schon durch“ verhaftet. Diesmal hat eine feindliche Allianz – deren Wappen irgendwie an die EU-Fahne erinnert – die US-Weltraumwaffe „Odin“ gekapert und ganz Nordamerika vernichtet. Dass Massenvernichtungswaffen im All laut Völkerrecht auch den USA verboten sind, stört hier offensichtlich nicht. Übrig geblieben ist eine kleine Truppe von Elitesoldaten (was sonst) namens „Ghost“, die nun eine Art Partisanenkrieg gegen die Invasoren führen. Der Spieler schlüpft nun in die Haut eines solchen Heimatschutz-Geistes und kann im Kampf gegen das Böse diesmal neben den üblichen Wummen zum Beispiel auch ins Hirn eines gefräßigen Aufklär-Hundes schlüpfen, der feindlichen Soldaten mehr oder minder lautlos die Kehle zerreißt – nun ja: Geschmackssache.

Neue Mehrspieler-Modi und Avantare

Daneben haben die Programmierer auch den Mehrspielermodus überarbeitet, der als eigenes Spiel dazugeliefert wird, und neue Modi wie „Extinction“ (Auslöschung) offeriert. Auch haben die Macher viel Wert darauf gelegt, dass jeder Spieler (ähnlich wie jüngst in „Saints Row IV“) seinen ganz eigenen, nahezu frei konfigurierbaren Avatar erstellen kann.

Auch Hundi darf mitspielen und Bösewichte zerfleischen (was der Spieler aus tierischer Perspektive erlebt). Abb.: Activision

Auch Hundi darf mitspielen und Bösewichte zerfleischen (was der Spieler aus tierischer Perspektive erlebt). Abb.: Activision

Ordentlich PC-Power gefragt

Ordentlich Rechen- und Grafikkraft wollte man freilich an Bord haben, um CoD Ghost mit allen Effekten flüssig zocken zu können. Verlangt wird beispielsweise auch ein 64-Bit-Windows, auch gibt sich das Spiel mit den üblichen vier Gigabyte RAM nicht zufrieden, sondern will mindestens sechs Gig (startet aber dennoch auch mit 4 GB).

Fazit: Setzt optisch Maßstäbe

Lässt man einmal beiseite, dass dem durchschnittlich pazifistischen Mitteleuropäer von der Story die Haare zu Berge stehen, ist Activision und Infinity technisch wieder ein Coup gelungen: Spielegrafik wie Zwischensequenzen sind spektakulär, der Mix aus Taktik und Ballern funktioniert und die riesige– und sich durch Erdbeben und Spielereinflüsse ständig verändernde – Spielewelt ist faszinierend zu erkunden. Wegen der vielen Brutalismen ist CoD Ghosts indes völlig zurecht nur für Erwachsene freigegeben. Autor: Heiko Weckbrodt

„Call of Duty – Ghosts“ (Infinity Ward/Activision), Egoshooter/Taktik-Teamspiel, für PC (via Steam), Xbox 360 und One, PS 3 und 4, USK 18

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