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„Crysis 3“: Im Nanosuit gegen Konzernschergen – ein Augenschmaus

Alles kaputt: nach dem Alienangriff ist von den Städten der Menschen nicht viel übrig geblieben. Abb.: Crytek

Alles kaputt: nach dem Alienangriff ist von den Städten der Menschen nicht viel übrig geblieben. Abb.: Crytek

Das Warten hat sich gelohnt: In „Crysis 3“ beharkt Supi-Kämpfer Prophet wieder die Handlanger des postapokalyptischen Kapitalismus’ – und der neue Egoshooter der deutsch-türkischen Spieleschmiede „Crytek“ vermag wieder einmal zu begeistern: Tolle Optik, beeindruckende Grafikeffekte und ein zackiges Spielerlebnis, kann man nur sagen.

Dschungel erobert nach Alien-Angriff die Städte

Prophet kann seinen Nano-Kampfanzug an ausgewählten Stationen mit Verbesserungen ausstatten - auch das erinnert an "Bioshock". Abb.: EA

Prophet kann seinen Nano-Kampfanzug an ausgewählten Stationen mit Verbesserungen ausstatten – auch das erinnert an „Bioshock“. Abb.: EA

Diesmal wacht unserer Recke nach einem längeren Nickerchen in einer Kältekammer in einer zerstörten und degenerierten Welt auf: Der Angriff der Ceph-Außerirdischen ist zwar zurückgeschlagen, doch die menschliche Zivilisation liegt am Boden. Die Reste von Technologie und Infrastruktur hat sich der Cell-Konzern unter den Nagel gerissen, während die Städte zerfallen und vom Dschungel überwuchert werden.

Allerdings wird bald auch klar: Die Cell-Söldner sind nicht die einzige Gefahr. Tief in den Weiten des Alls rollt bereits eine noch mächtigere Alien-Spezies an.

Neue Wumme: Hightech-Bogen

Zum Glück hat Herr Prophet noch seinen Übermensch-Nanokampfanzug am Mann, der ihm enorme Kraft, Unsichtbarkeit und andere Vorteile gegen die Cell-Schergen verschafft. Neben den bereits bekannten Wummen kann er nun auch einen Hightech-Flitzebogen einsetzen, den er anders als andere Waffen abfeuern kann, ohne den Unsichtbarkeitsmodus zu verlassen – was will der Nerd mehr im Leben…

Start-Trailer (EA):

Beeindruckende Grafikeffekte und postapokalyptische Szenarien

Mit der Physiognomie unseres KI-Kumpel Psycho hat sich Crytek viel Mühe gegeben. Abb.: EA

Mit der Physiognomie unseres KI-Kumpel Psycho hat sich Crytek viel Mühe gegeben. Abb.: EA

Starten wir zunächst in einem labyrinthischen Komplex, der ein klein wenig an „Doom“ erinnert, krabbeln wir gemeinsam mit unserem (nanosuit-losen) Kumpel Psycho bald in den Dschungel heraus und der ist einfach grandios in Szene gesetzt. Einerseits haben sich die Grafikkünstler atmosphärisch sehr überzeugende postapokalyptische Szenerien ausgedacht, andererseits kitzelt „Crysis 3“ das Beste aus der Grafikkarte heraus: Hochdetaillierte Vegetation, Regen- und Transparenzeffekte, alles wirkt ultrarealistisch. Auch die Gesichtsanimation von Psycho, der uns auf unserem Weg begleitet, wirkt beeindruckend natürlich für einen KI-Pappkameraden.

Hier und da fühlt man sich konzeptionell auch etwas an „Bishock“ erinnert, so kann Prophet jetzt zum Beispiel feindliche Automatikgeschütze hacken und „auf seine Seite ziehen“. Auch an anderen Stellen haben die Cryteker nette Anspielungen auf andere Spiele eingebaut (bis hin zur Adventure-Reihe um Jack Keane).

Minuspunkte für linearen Spielverlauf und konsolenmäßige Speicherpolitik

Negativ fällt auf, das Crysis eine Unart aus der Konsolenwelt übernommen hat und dem Spieler nicht mehr selbstständiges Speichern erlaubt – man muss jeweils bis zum nächsten automatischen Speicherpunkt vorrücken, um keine Spielfortschritte zu verlieren, wenn man aufhören will. Auch ist „Crysis 3“ weit vom „Offene Welt“-Konzept des Konkurrenten „Far Cry“ entfernt, eine freies Erkunden der verfallen Städte ist nicht drin – dafür wirkt die Kampagne aber auch zackiger, besser durchchoregraphiert als bei Ubisofts Shooter.

Fazit:

„Crysis 3“ ist ein einziger Augenschmaus, wirkt mit seinen Technik-Gimicks schlichtweg cool, es durchzuzocken, macht einfach Spaß. Auch Einstieger haben dank Tutorial und wählbarem Schwierigkeitsgrad Chancen voranzukommen. Bei Spielmethodik und Grundkonzept gibt es keine großen Innovationen, das macht der tolle Gesamteindruck aber wett. Heiko Weckbrodt

„Crysis 3“ (Crytek), Ego-Shooter, P 18
 
Galerie:

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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