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Neuer Institutschef in Rossendorf will deutsches Zentrum für Reaktorabfall-Endlager schmieden

Prof. Thorsten Stumpf. Foto: Oliver Killig, HZDR

Prof. Thorsten Stumpf. Foto: Oliver Killig, HZDR

Dresden, 2. Dezember 2013: Für den Erhalt des Endlager-Know-Hows in Deutschland hat Professor Thorsten Stumpf plädiert, der neue Direktor des Institut für Ressourcenökologie am „Helmholz-Zentrum Dresden-Rossendorf“ (HZDR). „Auch wenn Deutschland in Zukunft auf die Kernenergie verzichtet, müssen wir trotzdem die Kompetenz, die wir uns in diesem Bereich erarbeitet haben, erhalten“, betonte Stumpf.

Können auf Kompetenz trotz Atomkraft-Ausstieg nicht verzichten

Zum einen gehe das letzte deutsche Kernkraftwerk erst 2022 vom Netz. „Zum anderen setzen viele unserer Nachbarländer weiter auf die Atomkraft und bauen sogar neue Kraftwerke. Deshalb ist es wichtig, sich auch weiterhin mit den Technologien und vor allem potenziellen Störfällen auszukennen“, unterstrich der Professor. Ähnlich hatte sich zuvor bereits HZDR-Wissenschaftsdirektor Roland Sauberbrey im Oiger-Interview geäußert.

Radioaktiver Abfall soll auf Äonen in Kristalle eingepackt werden

Stumpf war vom „Karlsruher Institut für Technologie“ (KIT) nach Dresden gekommen, hier leitet er seit 1. Oktober das HZDR-Institut für Ressourcenökologie. Außerdem hat ihn die TU Dresden nun zum Professor für Radiochemie/Radioökologie berufen. Der Forscher will in seinem Institut unter anderem Wege erkunden, wie radioaktive Abfälle langfristig in unterirdische Kristallformationen „eingepackt“ werden können, so dass sie die Umwelt und insbesondere das Grundwasser nicht kontaminieren können. Dabei setzt er Laserstrahlen ein, die die Abfälle zum Leuchten (Fluoreszenz-Spektroskopie) bringen, um deren Verbleib in verschiedenen Böden auf Hunderttausende Jahre hinweg prognostizieren zu können. Zusammen mit dem KIT und dem Forschungszentrum Jülich möchte er so ein deutsches Kompetenzzentrum für Endlagerforschung schmieden. Ein weiteres Forschungsgebiet ist die Wiedergewinnung strategisch wichtiger Rohstoffe aus Abfällen. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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