Bonn, 13. April 2013: Zwischen den Tempoversprechungen der deutschen Internet-Anschlussanbieter gegenüber ihren Kunden und der tatsächlichen Lade-Geschwindigkeit in der Praxis klaffen oft immer noch Welten. Knapp jeder dritte Festnetzkunde in Deutschland erreicht in der Praxis weniger als die Hälfte der legendären „bis zu xx Megabit je Sekunde“-Angaben, die in den DSL- und anderen Internetkabel-Verträgen stehen. Nur ein Fünftel der Festnetzanschlüsse erreicht oder übertrifft das Nominaltempo. Mobile Breitbandanschlüsse (HSDPA, LTE) erreichen sogar oft nur ein Drittel der versprochenen Internetgeschwindigkeit. Das geht aus einer Studie hervor, die die in Bonn ansässige Bundesnetzagentur in Auftrag gegeben hatte. Die Befunde decken sich weitgehend mit unseren Oiger-Tests.
Messstudie bestätigt Kundenbeschwerden
„Die Messstudie bestätigt die Vielzahl der Kundenbeschwerden über Abweichungen zwischen der vertraglich vereinbarten ,bis zu’-Bandbreite und der tatsächlichen Bandbreite“, kommentierte die Regulierungsbehörde. „Mit den nun vorliegenden Ergebnissen haben wir wichtige Anknüpfungspunkte für einen konstruktiven Dialog mit den Unternehmen, um die Transparenz zum Wohle des Endkunden zu erhöhen“, betonte Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. „Ich hoffe sehr, dass sich die Anbieter bemühen werden, transparent zu machen, was der angebotene Internetzugang leisten kann – und was nicht.“
Viertelmillion Messungen als Datengrundlage
Um die tatsächlichen Durchsatzraten deutscher Internetanschlüsse zu überprüfen, hatte die Bundesnetzagentur Netznutzer unter der Adresse der „Initiative Netzqualität“ gebeten, ihre Zugänge in puncto Download, Upload und Reaktionszeit auszumessen. Insgesamt kam dadurch eine Viertelmillion Messungen zu Stande. Heiko Weckbrodt
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