Internetumsatz legt bis 2015 um ein Drittel zu – zu Lasten der CD
Stamford, 12.11.2011: Während die weltweiten Umsätze mit Musik-CDs immer weiter sinken, brummt das Geschäft mit Online-Musikverkäufen: Bis 2015 werden die Online-Musikumsätze um 30 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar (5,6 Milliarden Euro) steigen, während der Verkauf via Silberscheibe um ein Drittel auf zehn Milliarden Dollar (7,3 Milliarden Euro) fallen wird. Das prognostiziert das Marktforschungsunternehmen Gartner Inc. (Stamford/USA). Die Musikindustrie stehe vor „schmerzhaften Veränderungen“, betonte Gartner-Vizeforschungspräsident Mike McGuire.
Auf einen Dollar Online-Umsatz kommen derzeit noch 2,5 $ aus dem CD-Geschäft
Derzeit liegt die Umsatzrelation zwischen den (legalen) Musikkonsum per Internet und dem CD-Verkauf noch bei 1 zu 2,5. Doch bereits jetzt ist absehbar, dass die Online-Umsätze in einigen Jahren die CD-Verkäufe überholen werden. „Die Musikindustrie war der erste Mediensektor, der die Auswirkungen zwei großer Technologiekräfte zu spüren bekam – das Internet und technologiemündige Kunden, die sich für den Konsum über vernetzte Geräte wie Smartphones, Tablettcomputer und vernetzte Media-Player entschieden haben“, erklärte McGuire. Die in den vergangenen zehn Jahren gewachsenen Ökosysteme globalen und grenzenlosen Musikaustausches hätten jedem Kontroll-Versuch der Musikindustrie wiederstanden. Daher müsse die Branche ihre Geschäftsmodelle weiter umbauen, um weiter an der Wertschöpfungskette teilhaben zu können.
Analyst empfiehlt Musikindustrie „OpenID“-Modell
Zugleich empfahl McGuire der Musikindustrie, sich auf Standards zu einigen, die dem Wunsch der Konsumenten entgegen kommen, nicht bei jeder Gelegenheit neue Zugänge und Passworte anlegen zu müssen. Ein Lösungsweg dafür könne zum Beispiel eine „Open-ID“, ein unternehmensübergreifendes offenes Identifikationsverfahren für Online-Musikdienste sein. Heiko Weckbrodt
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