Fokus liegt auf Multifunktions-Chips
Dresden, 3. Juni 2015. Die Fraunhofer-Gesellschaft (FHG) wird ihr neues Leistungszentrum „Funktionsintegration für die Mikro-/Nanoelektronik“ am 17. Juni 2015 in Dresden eröffnen. Im Fokus wird die Entwicklung von Schaltkreisen stehen, die neben hochintegrierter digitaler Elektronik auch analoge Komponenten, Sensoren, Mikromechaniken (Aktuatoren) und winzige Messgeräte integrieren. Das hat die FHG nun offiziell angekündigt.
Internet der Dinge und Industrie 4.0 im Visier
Diese besonderen Schaltkreise sind nach Überzeugung der Fraunhofer-Forscher eine Schlüsseltechnologie, damit sich die deutsche Industrie in neuen Trends wie „Internet der Dinge“, „Industrie 4.0“ oder „Cyberphysikalische Systeme“ mit an die internationale Spitze stellen kann. „Diese Konzepte sind jedoch nur dann am Markt erfolgreich, wenn die Bauteile künftig noch mehr Funktionen integrieren können, kleiner sind und sich die Systeme enger vernetzen lassen“, betonte die FHG. „Diese technologischen Herausforderungen lassen sich nur dann bewältigen, wenn Wissenschaft und Industrie ihre Stärken bündeln.“
Fraunhofer, TUs Dresden und Chemnitz sowie ZMDi machen mit
Am neuen Leistungszentrum beteiligen sich Forschungsinstitute und Hightech-Unternehmen aus Sachsen, darunter die Technischen Universitäten Dresden und Chemnitz sowie die Chipschmiede ZMDi Dresden. Die Federführung übernehmen das Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS in Dresden-Klotzsche und dessen Nanoelektronik-Abteilung CNT, Koordinator soll IPMS-Chef Prof Hubert Lakner sein. Der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat bereits angekündigt, dass der Freistaat die Pilotphase bis 2017 mit zunächst fünf Millionen Euro finanziell unterstützen will.
Leistungszentren sollen für Innovationssprünge sorgen
FHG-Präsident Prof. Reimund Neugebauer will in Deutschland insgesamt mindestens zehn Leistungszentren für ausgewählte Schlüsseltechnologien installieren, in denen die Kompetenzen von Forschung und Wirtschaft so gebündelt werden sollen, dass dadurch deutliche Innovationssprünge und letztlich Wettbewerbsvorteile für die deutsche Wirtschaft ermöglicht werden.
Forscher gehen „More than Moore“-Pfad
In Dresden wird der Schwerpunkt auf dem sogenannten „More than Moore“-Pfad der Nanoelektronik liegen, bei dem sich Teile der Halbleiterindustrie nicht so sehr darauf konzentrieren, Transistoren immer dichter in Speicherchips und Prozessoren zu packen und sie immer schneller zu machen (der klassische Pfad des Intel-Mitgründers Gordon Moore), sondern viele unterschiedliche Funktionen in die Chips zu integrieren. Autor: Heiko Weckbrodt
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