Berlin/Dresden, 17. Dezember 2012: Vor allem Künstler, Filmemacher und sozial Engagierte setzen in zunehmendem Maße auf ein noch junges elektronisches Modell, um ihre Projekte durch Internetspender zu finanzieren: „Crowd Funding“ (Schwarmfinanzierung). Dabei stellen sie ihre Pläne auf dafür eingerichteten Netz-Plattformen vor, geben ein Budgetziel vor – und wenn das durch viele kleine Einzelspenden aus dem Internet erreicht ist, bekommen die Spender meist auch einen kleinen Mehrwert wie etwa Freikarten als Belohnung für ihre Freigiebigkeit. Mittlerweile haben bereits 6,6 Millionen Deutsche per „Crowd Funding“ für soziale und kreative Projekte gespendet, wie eine repräsentative „Aris“-Umfrage im Auftrag des deutschen Hightech-Verbandes „Bitkom“ ergeben hat.
„Neben den klassischen Online-Spenden für Hilfsorganisationen bieten spezielle Internetplattformen die Möglichkeit, soziale, kulturelle oder andere Projekte schon mit kleinen Beträgen zu unterstützen“, schätzte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder ein. Dieses Modell finde auch in Deutschland immer mehr Anklang.
Erklär-Video zum "Crowd Funding" von "Dresden Marketing":
Mondnazi-Groteske „Iron Sky“ und Maya-Apokalypsekonzert schwarmfinanziert
So finanzierten beispielsweise die finnischen Macher von „Iron Sky“ ihre Mondnazi-Groteske teilweise per Crowd Funding – der Film wurde ein großer Erfolg. Auch Computerspiele von Fan-Projekten wurden so schon mit Kapital versorgt.
Anderes Beispiel: Die Dresdner Sinfoniker werben derzeit auf den regionalen „Crowd Funding“-Plattformen „Durchstarter“ und „Start Next“ um Spenden für ihr apokalyptisches Mayamusik-Konzert zum (vermeintlichen) Weltuntergang am 21. Dezember 2012 in der Sächsischen Landes- und Uni-Bibliothek SLUB – derzeit sind so über 17.000 von 20.000 Euro durchfinanziert. Zu den weltweit erfolgreichsten „Crowd Funding“-Plattformen gehört laut Bitkom „Kickstarter“ aus den USA mit mehr als 33.000 realisierten Projekten und einem Finanzierungsvolumen von bislang 373 Millionen Dollar. Heiko Weckbrodt
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