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Mitfinanziert durch Internet-Fans: In „Iron Sky“ beharken Nazi-Ufos die USA

Dick aufgetragen und durch die Netzgemeinde mitfinanziert: Nazi-Ufo-Satire "Iron Sky". Abb.: Blind Spot Pict.

Dick aufgetragen und durch die Netzgemeinde mitfinanziert: Nazi-Ufo-Satire "Iron Sky". Abb.: Blind Spot Pict.

Berlin, 12.2.2012: Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass der gemeine Sci-Fi-Fan im Internet von politischer Korrektheit nichts hält und es ihm gar nicht trashig genug sein kann, so liefert der nun auf der „Berlinale“ vorgestellte „Iron Sky“ den schlagenden Beweis: Darin startet der finnische Regisseur Timo Vuorensola eine Invasion der USA durch Nazi-Reichsflugscheiben – und trägt in seiner Science-Fiction-Komödie ganz dick auf. Der Film wurde teilweise durch „Crowd-Funding“ im Internet finanziert, sprich: Fans des Projektes spendeten für das Filmbudget und durften ihre Ideen einbringen.

Der betont geschmacklose Plot dürfte sicher für Streit sorgen („Darf man Nazis auf den Mond schicken?“): Darin gelingt den letzten Dritt-Reichlern 1945 mit Reichsflugscheiben (die Verschwörungstheoretiker haben’s immer gewusst!) die Flucht zur Rückseite des Mondes, wo sie fleißig rüsten und im Jahr 2018 – aufgeschreckt durch eine diesmal nicht getürkte Mond-Landung der Amerikaner – eine Hightech-Invasion der USA starten, die von einer Präsidentin regiert wird, die Sarah Palin verdächtig ähnlich sieht.

Bedient werden in der 7,5 Millionen Euro teuren finnisch-deutsch-australischen Koproduktion alle Klischees vom ausgetickten Führer über Weltraum-Zeppeline und roboterartige Nazi-Heere bis hin zur völlig unfähigen US-Präsidentin. Anders als klassische B-Movies fährt „Iron Sky“ aber eine bemerkenswerte Besetzung auf, darunter Udo Kier und Götz Otto.

Eine Million Euro vom Budget spendeten „Iron Sky“-Fans, die über die Internetseite von „Wreckamovie“ ihr Geld und ihre Vorschläge einbrachten – was man den ersten Ausschnitten auch irgendwie ansieht. In Deutschland soll die Nazi-Klamotte im April in den Kinos starten. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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