Alle Artikel mit dem Schlagwort: Origami

Hochintegrierte flexible mikroelektronische 3D Sensorik nimmt Bewegung von Härchen auf künstlicher Haut wahr. Grafik: Forschungsgruppe Prof. Dr. Oliver G. Schmidt für die TU Chemnitz

Roboterhaut fühlt nahende Berührung

Kleine Origami-Sensorhaare lassen Roboter erahnen, von wo der Mensch naht Chemnitz/Dresden, 2. Mai 2022. Die meisten heutigen Roboter arbeiten in Industriebetrieben zum Schutz ihrer menschlichen Kollegen hinter hohen Gitter- oder Sensorzäunen. Das ist bisher meist notwendig, weil sich die stählernen Gesellen ihrer Stärke nicht bewusst sind und durch eine rasche Bewegung einen nahenden Menschen schwer verletzen könnten. Daher arbeiten Forscher in Chemnitz und Dresden bereits seit geraumer Zeit an einer künstlichen Haut, durch die kollaborative Roboter (Kobots) in Zukunft fühlen und rasch reagieren können, wenn ihnen ein verletzlicher „organischer“ Kollege zu nahe kommt.

Dr. Minshen Zhu hat für sein "Smart Dust"-Projekt den ersten "ERC Grant" für die TU Chemnitz ein. Foto: Jacob Müller für die TUC

TU Chemnitz baut kleinste Batterie der Welt

Energiespeicher soll Mikroroboter und „klugen Staub“ antreiben Chemnitz/Dresden, 20. Februar 2022. Um künftig zum Beispiel winzige Medizinroboter und Sensorchips im Körper eines Menschen mit Strom zu versorgen, haben Forscher der Technischen Universität Chemnitz (TUC) nun die – laut eigenen Angaben – kleinste Batterie der Welt gebaut. Dabei setzen sie ein Origami-Verfahren ein, das auch in klassischen Chipfabriken einsetzbar ist und bei dem sich dünne Elektrodenbänder von selbst zu die winzig kleinen Energiespeicher aufrollen. Das haben Prof. Oliver G. Schmidt und Dr. Minshen Zhu vom TUC-Zentrum für Materialien, Architekturen und Integration von Nanomembranen (MAIN) mitgeteilt, die die Entwicklung geleitet haben.

Prof. Oliver G.. Schmidt. Foto: Jacob Müller für die TU Chemnitz

Tarnkappen und fühlende Roboter rücken näher

Nanophysiker Oliver Schmidt wechselt von Dresden nach Chemnitz und will an einer „neuen Generation der Mikroelektronik“ forschen Chemnitz/Dresden, 7. September 2021. Was eben noch Science Fiction war, ist heute längst Alltag: Die Smartphones haben die „Kommunikatoren“ aus dem TV-Raumschiff „Enterprise“ längst überholt, auch die Star-Trek-Trikorder sind inzwischen in Arbeit und Jule Vernes „Nautilus“ ringt uns im Vergleich zu den riesigen Unterwasser-Schiffen der Akulaklasse nur noch ein nostalgisches Lächeln ab. Rücken nun womöglich auch täuschend echte Gesichtsmasken wie aus den Marvel-Filmen und fühlende Roboter in greifbare Nähe? Wenn es nach Oliver G. Schmidt geht, ist all dies keine ferne Zukunftsmusik mehr – selbst wenn es in der Praxis noch ein paar Jährchen dauern könnte, bis wir Alberichs Tarnkappe beim Onlinehändler unseres Vertrauens kaufen können. 14 Jahre lang hatte der Nanophysik-Professor in Dresden an mikroskopisch kleinen Robotern und Super-Energiespeichern gearbeitet. Nun wechselt er zur Technischen Universität Chemnitz (TUC), um seine Forschungen auf die nächste Stufe zu heben.

Reinraum für die Herstellung dünner Schichten für die Mikroelektronik. Foto: Jürgen Lösel/IFW Dresden

Sachsen falten 3D-Elektronik mit Magnet-Origami

Forscher aus Chemnitz und Dresden kommen mit neuem Verfahren auf 90 % Ausbeute Dresden/Chemnitz, 8. Juli 2019. Sächsische Ingenieure und Nanotechnologen haben eine Magnet-Origamitechnik entwickelt, um hauchdünne Mikroelektronik dreidimensional zu falten – und damit mehr Schaltungen auf kleinstem Raum unterzubringen. Das haben heute die TU Chemnitz und das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden mitgeteilt.

Gold für Dresdner „Nanormous“-Studenten bei Wettbewerb in USA

Dresden/Boston, 5. November 2013: Dresdner TU-Nachwuchsforscher haben mit ihren medizinischen Nanofabriken eine Goldmedaille beim internationalen Studenten-Wettbewerb „BIOMOD“ der Harvard-Universität in Boston gewonnen. Das teilte die TU Dresden mit. Prämiert wurden sowohl das Projekt des Teams „Dresden Nanormous“ wie auch die Präsentation durch ein Video und ein Wiki-Nachschlagewerk.

Junge Dresdner falten Minifabriken gegen Krebs

TU-Studenten beteiligen sich mit „schlauen“ Nano-Kapseln an Wettbewerb in den USA Während andere junge Menschen in sogenannten „Casting Shows“ herummodeln, stellen sich elf Dresdner TU-Studenten einer etwas komplizierteren Herausforderung: Sie haben mikroskopisch kleine Medizinfabriken konstruiert, die in Zukunft vielleicht einmal helfen könnten, Krebs zu heilen. Anfang November reisen sie nach Boston und stellen ihre raffinierten Nanokapseln in einem internationalen Studenten-Wettbewerb der Harvard-Universität vor.

Polymere Faltkunst: Dresdner Chemiker arbeitet an Wirkstoff-Lieferdienst für den Körper

Dresden, 27. August 2012: Der aus Russland stammende Forscher Dr. Leonid Ionov entwickelt derzeit im „Leibniz-Institut für Polymerforschung“ (IPF) in Dresden eine Art Paketpostdienst für die Zustellung von Stammzellen und Medikamenten im menschlichen Körper: Aus Polymeren – also Kettenmolekülen aus Kohlenstoff-Wasserstoffverbindungen – konstruiert er winzig kleine „Mikro-Origami“, die sich ähnlich wie die namensgebende japanische Papierkunst selbstständig zusammenrollen und wieder auseinanderfalten – und am Zielort im Körper die Wirkzellen, die sie in ihrem Innern transportiert haben, freisetzen. Ein ähnliche Prinzip hatte er bereits bei der Konstruktion mikroskopisch kleiner Polymer-Bürsten eingesetzt, für die er am 17. September 2012 den diesjährigen „Georg-Manecke-Preis“ der „Gesellschaft Deutscher Chemiker“ erhält.