Alle Artikel mit dem Schlagwort: Neuronen

Bienen brauchen viel weniger Energie für die Verarbeitung ihrer Umweltreize als digitale Systeme. Grafik: Filippo Gander via TUD

13 Millionen Euro für Bienen-Schaltkreise

Dresdner Elektronikforscher nehmen sich Puls-Signalverarbeitung der Natur zum Vorbild Dresden, 26. Oktober 2023. Die Effizienz von Bienen wollen sich Elektronik-Forscher aus Sachsen, Belgien, der Schweiz und der Niederlande bei der Entwicklung neuer Energiespar-Computerchips zu eigen machen: Im Projekt „Stochastic Spiking Wireless Multimodal Sensory Systems“ (Swims) arbeiten sie an Schaltkreisen, die „Sinneseindrücke“ ähnlich wie natürliche Neuronennetze als Pulse verarbeiten statt als lineare digitale Systeme. Dafür bekommen sie nun vom Europäischen Forschungsrat 13,5 Millionen Euro. Dies geht aus einer Mitteilung der Technischen Universität Dresden (TUD) hervor, die an dem Projekt beteiligt ist.

Dr. Thomas Herrmannsdörfer (li.) und Prof. Richard Funk untersuchen die therapeutische Wirkung von Magnetfeldern auf gestörte Motoneuronen. Foto: HZDR/Amac Garbe

Naht Magnet-Therapie gegen tödliche Nervenkrankheit ALS?

Helmholtz-Forscher aus Dresden-Rossendorf reaktivieren im Labor geschädigte Zellen Dresden, 12. Juni 2023. Jahr für Jahr erkranken rund 2500 Deutsche an amyotrophe Lateralsklerose (ALS) – und diese muskellähmende, unheilbare Nervenkrankheit kommt regelmäßig einem Todesurteil gleich. Bis jetzt gibt zwar Ansätze, den Verlauf der Krankheit hinauszuzögern, aber noch keine Heilung, die übers Experimentalstadium hinausgekommen ist. Forscher aus Dresden und Rostock ist es aber bereits 2022 gelungen, durch ALS geschädigte Motoneuronen mit Magnetfeldern in der Petrischale im Labor zu reaktivieren. Sie hoffen, daraus auf lange Sicht womöglich eine Magnettherapie entwickeln zu können, die ALS-Patienten heilen kann. Nun haben sie mit der Entwicklung einer ersten, prototypischen Therapie-Anlage begonnen. Das geht aus einer Mitteilung des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf (HZDR) hervor.

Regenerationsexpertin forscht nun in Dresden an selbstheilende Fischen

Catherina Becker nimmt Humboldt-Professur an der TU Dresden an Dresden, 12. Mai 2022. Auf der Spur der selbstheilenden Zebrafische wechselt die Regenerationsforscherin Prof. Catherina G. Becker von Schottland nach Sachsen: Im Zentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD) will sie im Zuge einer Humboldt-Professur erforschen, wie genau sich Zebrafisch-Gehirne selbst heilen, wie sie selbst nach schwersten Verletzungen neue Verknüpfungen zum Rückenmark wieder herstellen können – und wie sich das Ganze vielleicht doch noch irgendwann auf Menschen mit Hirnschlag oder nach einem Unfall gelähmte Menschen übertragen lässt. Das geht aus einer Mitteilung der TU Dresden hervor, zu der das CRTD gehört.

Antanzen gegen das Vergessen

Dresdner Hirnforscher und Instrumentalisten loten Konnex von Musik und Wissenschaft aus Dresden, 15. März 2017. Musik hält nicht nur die Synapsen fit, sondern kann womöglich sogar die Bildung neuer Neuronen selbst im erwachsenen Hirn anstoßen. Wer tanzt und musiziert, hat jedenfalls gute Chancen, dem großen Vergessen im Alter zu entfliehen, ist der Regenerations-Forscher Prof. Gerd Kempermann vom Forschungszentrum für Regenerative Therapien der TU Dresden (CRTD) überzeugt. „Menschen, die körperlich und geistig aktiv sind, haben ein geringeres Risiko, an Demenz zu erkranken“, argumentiert er. „Man könnte sich zumindest überlegen, ob und wie sich Musik und Tanz in die Demenz-Prophylaxe einbauen lässt.“

Prof. Massimiliano Di Ventra bei seinem Gastaufenthalt an der TU Dresden. Der Physiker hat eine neue Computerarchitektur entworfen, die sich an die Neuronen-Netzen im Gehirn anlehnt. Foto: Heiko Weckbrodt

Italienischer Physiker verheirat Gehirn und Computer

Neue neuronale Architektur von Prof. Di Ventra soll Rechenaufgaben auf einen Schlag lösen, an denen normale Computer Äonen lang rätseln Dresden, 10. Juli 2015. Mit einer neuen Rechenarchitektur, die sich an die Datenverarbeitung im menschlichen Gehirn anlehnt, will der italienische Physiker Prof. Massimiliano Di Ventra nichts weniger als die Computerwelt revolutionieren. „Diese neue Architektur ist für einige Aufgaben heutigen Rechnern nicht nur ein bisschen, sondern regelrecht exponentiell überlegen“, sagt der Professor, der mit seinem würdigen Bart ein bisschen wie Umberto Eco aussieht.