Alle Artikel mit dem Schlagwort: Neurologie

Wie kommt das Gehirn mit völlig unbekannten Situationen zurecht? Visualisierung: Dall-E

Wie das Hirn die Schockstarre vor dem Unbekannten überwindet

Dresdner Forschungsprojekt zum „Unbekannten Unbekannten“ soll auch KIs schlauer machen Dresden, 19. Januar 2024. Dresdner Hochschul-Medziner wollen endlich herausbekommen, wie das menschliche Gehirn eigentlich mit völlig unerwarteten Problemen zurecht kommt, für die es keinerlei Erfahrungswerte hat – wie etwa bei abrupten Katastrophen. Dafür wollen sie in einem neuen Forschungsprojekt „Explorationen des unbekannten Unbekannten“ (UU) Experimente in Virtuellen Realitäten (VR), Hirnstrom-Messungen, Hirnstimulationen und andere Methoden kombinieren. Das hat die TU Dresden angekündigt. Die Forscher hoffen, mit ihren Befunden unkreative „Künstliche Intelligenzen“ schlauer zu machen und Prognosen über das Verhalten von Menschen etwa bei künftigen Pandemien und anderen Desastern anstellen zu können.

Der Neurologe Timo Siepmann vom Uniklinikum Dresden erklärt der sächsischen Gesundheitsministerin Petra Köpping, wie sich per Tele-Konsil ein Patient mit Schlaganfall-Verdacht aus der Ferne diagnostiziert werden kann. Foto: Heiko Weckbrodt

Immer mehr Sachsen trifft der Schlag

170.000 Fälle pro Jahr – Freistaat stärkt mit drei Millionen Euro seine telemedizinische Netze für Schlaganfall-Diagnose und -Therapie Dresden, 26. Oktober 2023. Jeden Tag trifft der Schlag durchschnittlich fast 50 Menschen in Sachsen: Nach dem Aufstehen zeigt der Badspiegel einen hängenden Mundwinkel, im Supermarkt wird plötzlich das Bein taub und versagt den Dienst oder die Augen bekommen nur noch Doppelbilder zustande. Dann ist höchste Eile geboten: „Nach einem Schlaganfall zählt jede Minute“, erklärt der Neurologe Prof. Timo Siepmann vom Uniklinikum Dresden (UKD). „Nach den ersten Symptomen sterben in jeder Minute, in der es nicht gelingt, den Blutbahnverschluss im Gehirn zu beseitigen, zwei Millionen Nervenzellen.“

Babys im Alter von fünf Monaten waren in der Lage, im Kindersprachlabor Einbettungen in akustisch dargebotenen Sequenzen zu erkennen. Foto: Nikolaus Brade / MPI CBS

Schon Babys erkennen Grammatik-Konzepte

Bereits mit 5 Monaten identifizieren Kinder abweichende Einschübe in Tonfolgen Leipzig, 23. November 2018. Schon Kinder im Alter von fünf Monaten können die Grundkonzepte komplexer Satzkonstruktionen erkennen. Das haben Experimente von Forschern des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften (MPI-CBS) und der Uni Osnabrück ergeben. Dabei erkannten die Babys akustische Einbettungen, die konzeptionell den Schachtelsätzen der deutschen Sprache ähneln.

Die Neuronen-Netze im Gehirn geben der Wissenschaft immer noch unzählige Rätsel auf: Von einem Gesamtverständnis der komplexen Prozesse im menschlichen Gehirn sind die Forscher noch weit entfernt. Abb.: DARPA

Eidotter soll unheilbare Nervenkrankheit heilen

Uni Leipzig: Lecithin hilft womöglich gegen die Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung Leipzig/Göttingen, 5. August 2018. Um Patienten mit der bisher unheilbaren Charcot-Marie-Tooth-Erkrankung (CMT1A) zu helfen, setzen Mediziner aus Leipzig und Göttingen darauf, den Nervenkranken die organische Phosphorverbindung „Lecithin“ (vom altgriechischen Wort für Eidotter) geben. Dieses Nahrungsergänzungsmittel wird beispielsweise aus Eidotter und Soja gewonnen. Es könnte helfen, die angegriffenen Nervenfasern der Patienten zu stabilisieren und damit deren Leitfähigkeit wieder zu verbessern. Zumindest an Ratten ist das schon gelungen, berichten die Uni Leipzig und das Göttinger Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin (MPI-EM).

Das menschliche Auge kann selbst einzelne Photonen sehen. Künstlerische Viísualisierung: IMP Wien

Menschen können einzelne Photonen sehen

Auge nimmt selbst minimale Lichtimpulse wahr Wien/New York, 20. Juli 2016. Wer noch den Beweis suchte, zu welchem außergewöhnlichen „technologischen“ Leistungen die Natur imstande ist, bekommt ihn nun von Forscher aus Österreich und den USA präsentiert: Sie haben nun nachgewiesen, dass der Mensch imstande ist, auch einzelne Licht-Teilchen (Photonen) wahrnehmen können.

Selbstorganisierende Nanotechnologie: Die Polymer-Elektronik-Manchetten rollen sich nach gezielten Signalen (zum Beipsiel Änderungen der Temperatur oder des ph-Wertes) um heilungsbedürftige Nervenfasern. Graphik: IFW Dresden

Nano-Wundverband rollt sich auf Befehl um Nerven

Sächsische Forscher entwickeln selbstorganisierende Nano-Strukturen für Medizin Dresden/Chemnitz, 21. November 2015. Prof. Oliver G. Schmidt aus Dresden hat mit anderen sächsischen Forschern Nano-Wundverbände entwickelt, die sich auf Befehl selbstständig um geschädigte Nervenbahnen rollen und diese stimulieren können. Das teilte das Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung (IFW) Dresden mit, an dem Prof. Schmidt das Teilinstitut für Integrative Nanowissenschaften leitet. Der Forscher ist zudem Professor für Materialsysteme der Nanoelektronik an der TU Chemnitz.

US-Militärforscher wollen neuartige Hirn-Implantate entwickeln

DARPA-Projekt „SUBNETS“ soll neurologische Krankheiten nach Kampfeinsätzen lindern Arlington, 27. Oktober 2013: Um das Zusammenwirken verschiedener Hirnregionen bei neurologischen Verletzungen, Parkinson, Dystonie (chronische Fehlhaltungen des Kopfes), Depressionen und Epilepsie besser analysieren und diese Fehlfunktionen durch Tiefenhirn-Stimulationsimplantate behandeln zu können, hat die US-amerikanische Militärforschungsbehörde „DARPA“ in Arlington ein neues Programm namens „Systems-Based Neurotechnology for Emerging Therapies“ (SUBNETS) gestartet. Psychiater, Neurologen, Mikroelektroniker, Informatiker und andere Spezialisten sollen dabei durch Experimente und Computermodelle das komplexe menschliche Gehirn als Gesamtsystem untersuchen und dann neue Hirn-Implantate entwickeln.

Dresden zieht Neurologen-Großkongress an Land

Über 5000 Mediziner tauschen sich über Schlaganfall, Migräne & Parkinson aus Dresden, 16. April 2013: Über 5000 Gehirn- und Nervenspezialisten werden sich im Herbst in Dresden über neue Forschungsergebnisse und Behandlungsmethoden für Schlaganfälle, Migräne, Parkinson, Epilepsie und andere neuronale Krankheiten beim „86. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie“ (DGN) austauschen. Das teilten die DGN und die Dresden-Marketing GmbH (DMG) mit. Ein Schwerpunkt soll diesmal auf der therapeutischen und präventiven Wirkung von Bewegung auf die Gehirngesundheit liegen.

Virtuelles Institut für Nervenkrankheiten ALS und Demenz gegründet

Dresden/Ulm, 11. Januar 2013: Im Kampf gegen die Nervenkrankheiten „Amyotrophe Lateralsklerose“ (ALS) und „Frontotemporale Demenz“ (FTD) haben europäische Wissenschaftler am Freitag unter Federführung von Prof. Gerd Kempermann vom „Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen“ (DZNE) in Dresden ein virtuelles Forschungsinstitut gegründet. Die Einrichtung mit dem etwas sperrigen Namen „Helmholtz-Virtuelle-Institut RNA-Dysmetabolismus bei ALS und FTD“ soll neue Diagnoseverfahren und Therapien für die beiden Krankheiten entwickeln, die im Falle von ALS „zu Muskelschwäche und in der Regel innerhalb weniger Jahre zum Tode“ führen, bei FTD zu Persönlichkeitsänderungen. Das Institut ist mit zunächst 4,5 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre dotiert