Alle Artikel mit dem Schlagwort: Halbleiter

Winzige Nanowatt-Chips sollen künftig auf kranken Kerzen verankert werden, um sie im richtigen Rhythmus zu halten - und zwar ohne Batterie und Kabel. Visualisierung: Dall-E

Ein Hertz für ein Herz: Nanowatt-Chips für die kranke „Pumpe“

Celtro Dresden arbeitet an batteriefreien Mini-Herzschrittmachern, die sich ein ganzes Menschenleben selbst mit Zell-Strom versorgen Dresden, 11. August 2023. Herzschrittmacher sollen künftig ohne Batterien auskommen, die Chirurgen regelmäßig austauschen müssen, sondern sich ihre Energie aus dem menschlichen Körper selbst ziehen. Daran arbeitet derzeit „Celtro“: Das junge Unternehmen in Dresden entwickelt dafür nun eine neuartige medizinische Elektronik, die mit wenigen Nanowatt Leistung auskommt, wie sie eben auch menschliche Herzzellen ganz von selbst liefern.

Blick in die Fertigung bei Jenoptik. Foto: Torsten Proß / Jeibmann Photographik für Jenoptik

Jenoptik-Umsatz legt zu

Unternehmen baut derzeit neue Optik-Fabrik für Mikroelektronik in Dresden Jena/Dresden, 9. August 2023. Während die deutsche Wirtschaft insgesamt schrumpft, wächst Jenoptik gegen den Trend – auch wegen der Aufträge aus der Mikroelektronik-Industrie: Beim Umsatz legte der Optikkonzern aus Jena im ersten Halbjahr 2023 um 13 Prozent auf 504,9 Millionen Euro zu, die Gewinne stiegen um 40 Prozent auf knapp 32,7 Millionen Euro. Das hat das Unternehmen heute in Jena mitgeteilt.

Eine Scheibe (Wafer) mit winzigen organischen Infrarot-Spektrometern. Foto:- Senorics Dresden

Sachsens Hightech-Wirtschaft wächst auf 76.100 Beschäftigte

Silicon Saxony: Softwareschmieden legen besonders dynamisch zu Dresden, 21. Juni 2023. Das Hochtechnologie-Dreieck Dresden – Chemnitz – Freiberg wächst angesichts von Milliarden-Investitionen, Neuansiedlungen und Instituts-Ausgründungen weiter: Im Jahr 2022 beschäftigten die Mikroelektronik, Software-Industrie und verwandte Branchen in Sachsen rund 76.100 Menschen und damit etwa vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das geht aus neuen Statistiken hervor, die der Hightech-Branchenverband „Silicon Saxony“ heute in Dresden vorgestellt hat. Noch nicht eingerechnet sind hier die Personalaufstockungen, die durch die jüngsten Großinvestitionen von Infineon und anderen Chipunternehmen zu erwarten sind.

Vor allem die modernen 300-mm-Fabriken von TSMC sind stark ausgelastet. Foto: TSMC

Silsax-Chef: Zeitenwende heißt auch mehr technologische Souveränität

Aktive und ehemalige Mikroelektroniker fordern in Dresden straffere Aufholjagd für Deutschlands und Europas Chipindustrie Dresden, 7. April 2023. Europa und speziell auch Deutschland sind gut beraten, die eigene Chipindustrie auszubauen, um nicht „zwischen die Mühlsteine USA und China zu geraten“. Das hat Geschäftsführer Frank Bösenberg vom sächsischen Hochtechnologie-Branchenverband „Silicon Saxony“ (Silsax) bei einem Treffen von rund 30 ehemaligen DDR-Mikroelektronikern („Alumni“) in den Technischen Sammlungen Dresden (TSD) eingeschätzt.

Die Visualisierung zeigt den Eingangsbereich der geplanten Intel-Doppelfabrik in Magdeburg. Grafik: Intel

Sachsen: IWH-Ökonom liegt mit seine Subventions-Kritik „völlig daneben“

Wirtschaftsminister verweist auf Umfeld-Jobs, Steuer-Rückflüsse und strategische Bedeutung von Chipfabrik-Ansiedlungen Dresden, 2. April 2023. In die jüngst vom Hallenser Ökonomen Reint Gropp wiederentfachte Debatte um milliardenschwere Subventionen für Mikroelektronik-Ansiedlungen hat sich Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) eingeschaltet: Die geförderte Ansiedlung von Chipfabriken sei nicht allein auf die in der jeweiligen Fabrik geschaffenen Arbeitsplätze zu bewerten, sondern habe eine strategische Bedeutung für zahlreiche Industriezweige in Deutschland und ganz Europa. „Das IWH liegt mit seiner Argumentation völlig daneben“, schätzte Dulig auf Oiger-Anfrage ein.

Impression aus der Chipproduktion im Intel-Werk Hillsboro. Foto: Intel

Mikroelektronik weltweit im Fokus

Megabit-Entwickler Junghans analysiert bei Vortrag in Dresden wirtschaftlich-technologische Lage der Branche Dresden, 31. März 2023. Wo steht die Mikroelektronik technologisch und wirtschaftlich heute weltweit? Diese Frage will Professor Bernd Junghans am 5. April ab 16 Uhr im Turmcafé der Technischen Sammlungen, Junghansstraße 1, analysieren. Der Halbleiter-Physiker Junghans war in der DDR einer der Chefentwickler des ostdeutschen Megabit-Schaltkreises, hat nach der Wende eigene Hightech-Firmen gegründet und ist seit 2015 Vize-Vorsitzender des Leibniz-Instituts für interdisziplinäre Studien (LIFIS). Und er ist Mitglied im Alumni-Arbeitskreis des sächsischen Hightech-Branchenverbandes „Silicon Saxony“, in dem Halbleiter-Seniorexperten die Geschichte der DDR-Mikroelektronik aufarbeiten.

An der neuen Atomlagenabscheidungs-Anlage können die DCST-Forscher und -Forscherinnen nun auch atomdünne Metallschichten mit hoher Präzision erzeugen. Foto: DCST

Atomgenaue Beschichter für ausbeutestarke Sonnenstrom-Sammler

Technologiehochburg Dresden richtet internationale Tagung für Atomlagenabscheidung aus Dresden, 8. März 2023. Als die Russen und Finnen in den 1960er und 70er Jahren die Atomlagenabscheidung – heute als ALD abgekürzt – erfanden, sah das nach einem großen Wurf aus: Damit ultradünne Schichten aus Titan, Alu oder Kristallstrukturen zu erzeugen, erschien universell einsetzbar. Doch das Verfahren erwies sich erst mal als zu langsam, war nur schubweise in speziellen Kammern möglich und setzte sich vorerst nur in der Mikroelektronik durch. Mittlerweile aber haben Ingenieure aus Sachsen, Belgien und anderswo jeweils ganz eigene Drehs gefunden, um die atomgenaue Beschichtung auf Trab zu bringen. Auf der Ausstellungstagung „ALD for Industry“ wollen sie diese innovativen Ansätze am 21. und 22. März 2023 in Dresden näher vorstellen.

Blick in einen Reinraum, in dem ASML-Mitarbeiter eine EUV-Anlage kontrollieren. Foto: Ben Winters/Renee d'Hooge für ASML

Chipwerk-Ausrüster ASML wächst

Umsatz legt durch starke Nachfrage aus Halbleiterindustrie auf 21 Milliarden Euro zu Veldhoven, 15. Februar 2023. ASML hat seine Umsätze im Jahr 2022 um 13,8 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro gesteigert. In diesem Zuge sind auch 7130 neue Jobs entstanden. Das hat der niederländische Chipwerk-Ausrüster aus Veldhoven heute mitgeteilt. Die Geschäftsergebnisse hätten sogar noch besser ausfallen können, wenn nicht die Corona-Nachwehen, der Krieg in der Ukraine und Lieferketten-Störungen dazwischengefunkt hätten, schätzte ASML-Chef Peter Wennink ein.

Blick in einen Mikrooptik-Reinraum von Jenoptik. Foto: Jenoptik

Großauftrag für Jenoptik aus der Chipindustrie

Order umfasst zweistelligen Millionenbetrag Jena/Dresden, 30. Januar 2023. „Jenoptik“ hat einen Großauftrag bekommen, an einen ungenannten „weltweit tätigen Technologiekonzern“ optische Mikroelektronik-Ausrüstungen zu liefern. Das hat das ostdeutsche Optikunternehmen heute mitgeteilt. Über den Namen des Auftraggebers und den genauen Umfang gab Jenoptik keine Auskunft. Allerdings war von einer Order im zweistelligen Millionen-Bereich die Rede.

Die EU-Kommission plant ein europäisches Chip-Gesetz, um in der Mikroelektronik wieder etwas an Boden zu gewinnen. Foto: Christophe Licoppe für die EU-Kommission

Zu wenig Geld und zuviel Dirigismus im Chipgesetz der EU

Ausschuss der Regionen begrüßt European Chips Act, meldet aber auch Kritik an Dresden/Brüssel, 12. Oktober 2022. Die Sachsen, Brabanter und Vertreter weiterer Mikroelektronik-Regionen in Europa halten das neue europäische Chip-Gesetz grundsätzlich für eine gute Idee. Sie kritisieren allerdings, dass die EU für die darin gewünschte Aufholjagd von Europas Halbleiterindustrie viel zu wenig Geld bereitstellt – bereits längst verkündete Förderprogramme umzuleiten, werde dafür nicht reichen. Das geht aus einer offiziellen Stellungnahme des sächsischen Regionalministers Thomas Schmidt hervor, den der „Europäische Ausschuss der Regionen“ (AdR) als sein Sprachrohr zum „European Chips Act“ ernannt hatte.

Jenoptik-Manager und Poltiker darunter Ministerpräsident Michael Kretschmar (4. v. l.) stechen und schleudern mit Spaten, um den Baubeginn für die neue Mikrooptikfabrik von Jenoptik an der Knappsdorfer Straße zu feiern. Foto: Heiko Weckbrodt

Baustart für Mikrooptik-Fabrik von Jenoptik in Dresden

Neues Werk neben der Bosch-Chipfabrik ist die größte Nachwende-Investition des Thüringer Unternehmens Dresden, 6. September 2022. Jenoptik-Manager und Politiker haben heute die ersten Spaten für die neue Mikrooptik-Fabrik im Dresdner Norden in den Boden gerammt. Das Werk an der Knapsdorfer Straße nahe der Bosch-Chipfabrik soll ab Anfang 2025 spezielle Mikro- und Nanooptiken für die Mikroelektronik-Industrie herstellen. Jenoptik will in diesem Zuge seine Dresdner Belegschaft auf rund 120 Beschäftigte verdoppeln und investiert voraussichtlich über 70 Millionen Euro in die Fabrik. Es handelt sich dabei um die größte Einzelinvestition in der drei Dekaden umfassenden Nachwende-Geschichte des Thüringer Unternehmens.

Dr. Gregor Hlawacek experimentiert an einem Helium-Ionen-Mikroskop im HZDR. Foto: A. Wirsig, HZDR

Galliumoxid soll bessere Akkus und hochspannende Chips ermöglichen

Mit Ionenbeschuss will Helmholtz Dresden den widerspenstigen Halbleiter kontrollieren Dresden/Oslo, 15. Juli 2022. An einem neuen Material für neue Energiespeicher und Leistungselektronik arbeitet derzeit ein Team um Dr. Gregor Hlawacek vom Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) gemeinsam mit den Unis Oslo und Helsiniki: Aus Galliumoxid hergestellte Akkus sollen effizientere Akkus für die Elektroautos der Zukunft ermöglichen, aber auch hochspannende Chips für bessere Solaranlagen und Windkraftwerken ermöglichen – und dabei weniger Energie verplempern. Das geht aus Mitteilungen des HZDR und der Akademie von Finnland hervor.

Ein Wafer-Test im Globalfoundries-Werk Dresden, das schon heute als hochautomatisiert gilt. Der Chip-Auftrasgfertiger will diesen Automatisierungsgrad noch erhöhen. Foto: Globalfoundries

Chipindustrie baut Kapazitäten 2022 weltweit um 8,7 % aus

Auch in den nächsten Jahren ist angesichts hoher Halbleiter-Nachfrage mit neuen Fabriken zu rechnen Scottsdale, 23. April 2022. Die globale Mikroelektronik-Industrie wird ihre Produktions-Kapazitäten in diesem Jahr um 8,7 Prozent steigern. Das hat das US-Marktforschungsunternehmen „IC Insight“ aus Scottsdale in Arizona prognostiziert. Die Halbleiterwirtschaft reagiert damit auf die stark gewachsene Chip-Nachfrage aus dem Automobilsektor und weiteren Branchen. In der vergangenen Jahren waren Zuwachsraten zwischen vier bis 6,5 Prozent üblich gewesen.

Kältetransfers mit pumpbarem Flüssigeis gelten als interessanter Ansatz, um Ökostromspitzen sinnvoll zu verwerten. Foto: Heiko Weckbrodt

Sachsenenergie will Wasser-Pipeline in die Lausitz ziehen

Elbtal soll mögliche Chipfabrik-Ansiedlungen mitversorgen Dresden/Cottbus, 2. März 2022. Für eine große Fernwasser-Leitung vom Elbtal in die Lausitz hat Sachsenenergie-Chef Frank Brinkmann während einer Infrastruktur-Konferenz in Cottbus plädiert. Dies sei auch mit Blick auf mögliche Chipfabrik-Ansiedlungen in den Kohle-Revieren geboten, betonte der Vorstandschef des in Dresden ansässigen Energieversorgers.