Alle Artikel mit dem Schlagwort: Archäologie

So oder so ähnlich könnten die Befestigungen von Siedlungen wie Amnya ausgesehen haben. Visualisierung: Dall-E

8000 Jahre alt: Älteste Festung der Welt entdeckt

Sibirische Fischer legten in Amnya bereits vor den ersten Bauern komplex befestigte Siedlungen an Amnya/Berlin, 6. Dezember 2023. Deutsche und russische Archäologen haben in Sibirien die älteste bisher bekannte Festung der Welt entdeckt: Die Siedlung Amnya wurde anscheinend bereits vor rund 8000 Jahren von Jägern und Sammlern befestigt. Es handele sich um eine „bahnbrechende archäologische Entdeckung“, schätzen Forscher und Forscherinnen der Freien Universität (FU) Berlin ein, die die Ausgrabungen geleitet hatte.

Diese Gefäße wurden offensichtlich sozial höher Gestellten ins Grab beigegeben. Inzwischen sind diese Fundstücke restauriert. Foto: LEAG

3400 Jahre altes Bronzezeit-Dorf am Tagebau Nochten ausgegraben

Landesarchäologen wollen alles dokumentieren, bevor die Kohlebagger kommen Nochten, 18. März 2018. Die sächsischen Landesarchäologen graben derzeit im Vorfeld der Braunkohlebagger von Nochten eine 3400 Jahre alte, komplexe Bronzezeit-Siedlung aus. Heute haben sie die bisherigen Befunde erstmals gemeinsam mit dem Lausitzer Energieunternehmen LEAG vorgestellt. Sie stuften die Entdeckung in der Lausitz als sensationell ein: „Erstmals wurde auf engstem Raum eine vollständige bronzezeitliche Siedlungslandschaft entdeckt“, betonten sie.

Skelett eines Neandertalers (links) und eines modernen Menschen (rechts). Abb.: Ian Tattersall

Junge Kriminalisten lernen von Archäologen

Polizisten wollen Mord um Plaste-Skelett lösen Dresden, 28. Juli 2017. In anderen Staaten ist sie schon etabliert, im Fernsehen ohnehin, nun soll sie auch in Sachsen Einzug halten: die forensische Archäologie, bei der uralte Kriminalfälle durch Ausgrabungen und andere archäologische Methoden gelöst werden. Dafür wollen Polizisten und Archäologen im Freistaat nun enger zusammenarbeiten. Dies hat das Landesamt für Archäologie heute in Dresden mitgeteilt.

Sitzbildnis Ramses VI. Foto: Ägyptisches Museum, Universität Leipzig

Sachsen graben Ramses-Relief am Ort der Schöpfung aus

Kairo/Leipzig, 1. November 2016. Archäologen der Uni Leipzig haben in der ägyptischen Hauptstadt bedeutende Relikte aus der Pharaonen-Zeit entdeckt. Sie gruben im früheren „Heliopolis“, das den alten Ägyptern als Ort der Weltschöpfung galt, Relief-Szenen aus der Zeit von Ramses II., außerdem einen zweiten Tempel des bedeutenden Herrschers sowie ein Sitzbildnis Ramses VI. und die Pfote einer kolossalen Sphinx aus. Das hat die Uni Leipzig heute mitgeteilt.

Die titelgebende Schlacht im Jahr 1177 v. u. Z., in der Pharao Ramses III. die Seevölker-Invasion stoppte. Die Darstellung ist eine Abzeichnung vom Totentempels Ramses’ III. in Medinet Habu, Ägypten. Autor unbekannt, Repro: Wikipedia, gemeinfrei

Apokalypse vor 3200 Jahren

In „1177 v. Chr.: Der Erste Untergang der Zivilisation“ analysiert Eric Cline, wie die Bronze-Hochkulturen in die erste dunkle Zeit hineinschlitterten Die Hochkulturen der späten Bronzezeit im östlichen Mittelmeeraum sind nicht durch eine großangelegte Invasion, sondern durch einen kollektiven Systemkollaps zusammengebrochen. Das geht aus einer Analyse des US-Archäologen Eric H. Cline in seinem neuen Buch „1177 v. Chr.: Der erste Untergang der Zivilisation“ hervor. Dabei wirkte seiner Meinung nach das, was wir heute „Murphys Law“ nennen: Wenn etwas schief geht, dann geht gleich alles schief.

Dr. Ingo Kraft vom Landesamt für Archäologie Sachsen benetzt den gefundenen Mammutzahn, damit er nicht austrockent und brüchig wird. Foto (freigestellt): Heiko Weckbrodt

Mammutjagd auf dem TU-Campus

In Dresden ausgebaggerter Mammutzahn lässt erahnen, wie die Neandertaler vor 50.000 Jahren in Sachsen lebten Dresden, 3. Juni 2015. Der Campus der Technischen Universität vor 50.000 Jahren: Drei Jäger pierschen über den schier endlosen Grasteppich entlang der Elbhänge. Gut ausbalancierte Speere in den Fäusten, pirschen sie nun schon seit zwei Tagen durch die kühle Steppe. Wäre das Thermometer schon erfunden, würde es 5 Grad Celsius anzeigen – mitten im Sommer! Kuruk, der Älteste, 30 kühle Sommer alt, hat ein dickes, struppiges Fell um den Leib geschlungen. Er hat schon manche Mammutjagd gemeistert, weiß, wie lange es dauern kann, bis man ein Tier jenseits der großen Herden erwischt. Die beiden jüngeren Männer, nach heutigen Maßstäben halbwüchsige Jungs, haben nicht diese Erfahrung, werden langsam ungeduldig, schnitzen bei jeder Rast an den Fichtenstäben herum, die die scharfen Feuersteinspitzen halten. Jetzt traben sie dem Ältesten wieder hinterher, schon seit Stunden.