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30 % mehr Dienstroboter verkauft

Mensch und Maschine arbeiten in der Ceti-Bar in Dresden eng zusammen: Der Barmann lernt den Roboter an, der wird vorerst noch per Datenbrille von einem Menschen ferngesteuert. Foto: Heiko Weckbrodt

Mensch und Maschine arbeiten in der Ceti-Bar in Dresden eng zusammen: Der Barmann lernt den Roboter als Salatmacher an. Foto (bearbeitet, freigestellt: Heiko Weckbrodt

Helfer aus Stahl helfen beim Umladen, mixen aber auch Getränke

Frankfurt am Main, 14. Oktober 2024. Dienstroboter sind neben ihren Industrie-Kollegen zunehmend gefragt: Die Verkaufszahlen von professionellen Service-Robotern sind weltweit um 30 Prozent auf über 205.000 Einheiten gestiegen, berichtet die „Internationale Förderation für Robotik“ (IFR) in Frankfurt am Main.

IFR-Präsidentin Bill: Service-Robotik ist auf Wachstumskurs

„Die Service-Robotik ist auf Wachstumskurs“, schätzt IFR-Präsidentin Marina Bill ein. „Immer mehr Roboter unterstützen die Arbeit in der Fabrik, helfen bei der Kundenbetreuung in Einkaufszentren oder mit Lieferdiensten in der Innenstadt.“

Laut dem IFR-Jahresreport „World Robotics – Service Robots“ war die Nachfrage aus Asien besonders stark: Rund 80 % des gesamten Marktvolumens stammte aus dem asiatisch-pazifischen Raum. Es folgen Europa mit 33.918 und Amerika mit 8.927 verkauften Einheiten.

Firmen füllen Fachkräfte-Lücken mit Robotern

Gut jeder zweite neue Service-Roboter bekam 2023 einen „Job“ in Transport und Logistik. „Die Nachfrage nach technologischer Unterstützung wird durch einen gravierenden Fachkräftemangel angetrieben“, meinen die IFR-Analysten. „Eine der zeitaufwändigsten Aufgaben für Lkw-Fahrer ist beispielsweise das Be- und Entladen, für das Service-Roboter spezielle Automationsanwendungen bieten. Die Akzeptanz solcher Lösungen hängt entscheidend davon ab, dass auch nichttechnisches Personal in der Lage ist, die Roboteranwendung zu bedienen.“ Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften fördere auch den Absatz von Service-Robotik in Außenbereichen ohne Publikumsverkehr. Die Robotertypen in dieser Klasse reichen von automatisierten konventionellen Fahrzeugen wie Gabelstaplern oder Traktoren bis hin zu kundenspezifischen Lösungen, oft mit wetterfesten Umhausungen für die zu transportierenden Güter.

Aber auch in Hotels und Gaststätten sind Roboter immer häufiger anzutreffen. Die Nachfrage in diesem Segment ist um 31 Prozent gestiegen. Meist sind die Gastro- und Tourismus-Dienstroboter eher wandelnde Infosäulen oder Assistenten. Zunehmend bereiten sie aber auch Speisen und Getränke zu – oder helfen zumindest ihren menschlichen Kollegen dabei.

Weiterer Treiber ist die Präzisionslandwirtschaft

Auch in der Landwirtschaft spielt die Robotik mit über 20.000 verkauften Einheiten (+ 21 %) eine wichtige Rolle. „Der Fachkräftemangel als Folge des demografischen Wandels und die Nachfrage nach einer nachhaltigeren Präzisionslandwirtschaft machen Service-Roboter auf diesem Markt zu einem wichtigen Akteur“, heißt es von der IFR.

Der Absatz von Medizinrobotern stieg im Jahr 2023 um 36 % auf rund 6100 Einheiten. Der Verkauf von Rehabilitations- und nicht-invasiven Therapierobotern stieg um 128 %. Die Nachfrage nach Operationsrobotern wuchs im Jahr 2023 um 4 % und der Absatz von Robotern für die Diagnostik um 25 %.

USA, China und Deutschland dominieren den Markt

Den Markt für Dienst-Roboter beherrschen vor allem die Amerikaner und die Chinesen: In den USA sind weltweit die meisten Hersteller von Service- und Medizinrobotern angesiedelt. China liegt mit insgesamt 107 Herstellern von Service- und Medizinrobotern an zweiter Stelle. Deutschland rangiert mit 83 Unternehmen an dritter Stelle.

Quelle: IFR

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt