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Ökonomen: Erfolge von AfD und BSW schaden Wirtschaft in Sachsen und Thüringen

Blick auf die Infineon-Baustelle für die Fab 4 in Dresden Ende Mai 2024. Foto: Heiko Weckbrodt

Blick auf die Infineon-Baustelle für die Fab 4 in Dresden Ende Mai 2024. Foto: Heiko Weckbrodt

Zwei Drittel der Volkswirte rechnen mit negativen Effekten in Sachsen

München, 16. September 2024. Die Wahlerfolge der AfD und des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) in Sachsen und Thüringen wird der wirtschaftlichen Entwicklung in beiden Ländern schaden. Das glauben zumindest die meisten deutschen Ökonomen in einer Ifo-Umfrage. „Für Sachsen erwarten 67 Prozent der Befragten eine negative wirtschaftliche Entwicklung durch das Landtagswahlergebnis“, teilt das Ifo-Institut in München mit. „Für Thüringen sind es sogar 74 Prozent der Befragten.“

Ifo-Forscher wünschen sich „Weckruf für die Bevölkerung“

Die Ifo-Forscher sehen die Schuld beim Wahlvolk und fordern von den Bürgern Besserung: „Diese Ergebnisse unterstreichen, wie stark Wahlausgänge wirtschaftliche Erwartungen beeinflussen“, meint Niklas Potrafke, der das Ifo-Zentrum für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie leitet. „Die so einhellige Einschätzung von Wirtschaftsexperten, dass der Zuspruch für radikale Parteien dem Wirtschaftsstandort schwer schaden wird, sollte ein Weckruf für die Bevölkerung sein.“

Volkswirte: AfD-Zuspruch macht Länder für Fachkräfte unattraktiver

Mit Blick auf die AfD rechnen die meisten befragten Volkswirte damit, dass Sachsen und Thüringen für ausländische Fachkräfte unattraktiver macht. Beim BSW, das sowohl eine konservative Einwanderungs-Politik wie auch weit links stehende wirtschaftspolitische Positionen vertritt, erwarten die Ökonomen eher einen Dämpfer für Investitions-Entscheidungen in den beiden Bundesländern.

Eine relative Mehrheit von 43 Prozent gehen von negativen wirtschaftlichen Folgen auch für den Fall aus, dass in Sachsen und Thüringen Minderheitsregierungen entstehen. Tenor: Die daraus erwachsende politische Instabilität verunsichert die Unternehmen und verzögert dringende Reformen.

An der Umfrage hatten sich 185 Volkswirtschafts-Professoren und -Professorinnen beteiligt.

Autor: hw

Quelle: Ifo München

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt