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KI soll für mehr Innovationstempo in Medizintechnik sorgen

KI-Doc bei der Arbeit, so wie sich das die KI "Dall-E" vorstellt: Die Künstlichen Intelligenzen können beispielsweise Hirnschäden von Magersüchtigen analysieren. Visualisierung: Dall-E

KI-Doc bei der Arbeit, so wie sich das die KI „Dall-E“ vorstellt. Visualisierung: Dall-E

Ingenieure und Ärzte diskutieren auf Kongress in Dresden Kooperationsmodelle

Dresden, 16. September 2024. Ein höheres „Innovationstempo für smarte medizinische Instrumente und Implantate“ hat Semeco-Sprecher Prof. Gerhard Fettweis als ein zentrales Ziel für den Forschungsverbund „Secure Medical Microsystems and Communications“ (kurz: Semeco, auf Deutsch: „Sichere medizinische Mikrosysteme und Kommunikation“) ausgegeben. Gerade Sachsen habe gute Chancen, durch seine Stärken in Mikroelektronik, transparenter „Künstlicher Intelligenz“ (KI), Funktechnik und Medizin viele medizintechnische Innovationen hervorzubringen und dafür zu sorgen, dass diese „schneller in der Patientenversorgung ankommen“, erklärte Fettweis während der Konferenz „AI and Electronics for Medicine“, den der Semeco-Verbund und das Else-Kröner-Fresenius-Zentrum (EKFZ) für digitale Gesundheit gemeinsam in Dresden ausgerichtet haben.

Der Mobilfunk-Experte Prof. Gerhard Fettweis beim Abschluss-Kolloquium für das Cfaed I am 27. September 2019 an der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Prof. Gerhard Fettweis. Foto: Heiko Weckbrodt

Brauchen Medizingeräte-Betriebe spezialisierte Chipfabriken?

Während der Fachtagung diskutierten die rund 300 Teilnehmer und Referenten solche Fragen wie: Welche Fortschritte lassen sich durch KI-Einsatz in der Analyse klinischer Daten erzielen? Wie können sich Medizintech-Ausgründungen potente Investoren angeln? Können Künstliche Intelligenzen den Zulassungsprozess zwischen medizin-technischer Innovation und Praxiseinsatz verkürzen? Oder: Wie groß ist der Bedarf nach spezieller Medizin-Mikroelektronik?

Staatssekretär wünscht sich mehr technologische Souveränität und und weniger Abhängigkeiten

Bundes-Forschungsstaatssekretär Mario Brandenburg (FDP) sieht gute Chancen, dass Dresden mit seiner besonderen Expertise auf diese und verwandte Fragen Antworten findet – und dabei auch neue wirtschaftliche Impulse setzt: „Durch die interdisziplinäre Kooperation von Medizintechnik, Mikroelektronik und Künstlicher Intelligenz eröffnen sich neue Möglichkeiten für technologische Innovationen“, betonte Brandenburg zum Kongress-Auftakt. „Dresden als führender Standort für Mikroelektronik in Europa bringt mit seinen renommierten Universitäten und seiner dynamischen Unternehmenslandschaft exzellente Voraussetzungen mit. In dem sie die Entwicklung und Produktion hochmoderner Technologien vorantreibt, stärkt diese Innovationskraft auch die technologische Souveränität Deutschlands und verringert kritische Abhängigkeiten.“

Der Semeco-Verbund hat die Konferenz „AI and Electronics for Medicine“ in Dresden mit ausgerichtet. Foto: Heiko Weckbrodt

Der Semeco-Verbund hat die Konferenz „AI and Electronics for Medicine“ in Dresden mit ausgerichtet. Foto: Heiko Weckbrodt

Hoffnung auf viele weitere Ausgründungen

Am Rande des Kongresses präsentierten rund 30 Forscherkollektive, Gründungsteams und Ausgründungen, welche Fortschritte Semeco, das EKFZ und deren Kooperationspartner am Kreuzungspunkt zwischen Technologie und Medizin, zwischen Künstlicher Intelligenz und konkreter Medizintechnik-Entwicklung bereits erzielt haben. Dazu gehören neue, hochauflösende Ultraschall-Geräte, die KI-gestützte Blutkrebs-Diagnostik, angstlösende Therapien in virtuellen Welten und dergleichen mehr. Weitere Ausgründungen gerade auch aus dem Semeco-Verbund sollen folgen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Vor-Ort-Besuch, Semeco, TUD, EKFZ, Oiger-Archiv, TÜV Rheinland

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt