Gewerkschaften wollen derweil auch bei TSMC Tarifverträge erwirken
Dresden, 20. August 2024. Der sächsische Halbleiter-Verband „Silicon Saxony“ sieht im heutigen Baustart für die Chipfabrik von TSMC/ESMC einen Beleg, wie das europäische Chipgesetz den Mikroelektronik-Standort Deutschland und speziell Sachsen stärkt. „Mit dem heutigen Spatenstich von TSMC und dem planmäßigen Ausbau bei Infineon haben zwei der vier im Rahmen des EU Chips Act geförderten Projekte wichtige Meilensteine erreicht“, kommentiert „Silicon Saxony“-Geschäftsführer Frank Bösenberg. „Dies zeigt eindrucksvoll, dass die Maßnahmen des EU Chips Act zur Stärkung der europäischen Halbleiterindustrie greifen und den Standort Dresden weiter als zentralen Innovations- und Produktionshub in Europa festigen.“
Taiwanesen ziehen Großinvestition gemeinsam mit Partnern aus Europa durch
Hintergrund: Der weltweit größte Chip-Auftragsfertiger „TSMC“ hat mit Bosch, Infineon und NXP das Gemeinschaftsunternehmen ESMC in Dresden gegründet, um in Sachsen seine erste Halbleiter-Fabrik auf europäischem Boden zu bauen. Die Fab soll rund zehn Milliarden Euro kosten, rund 2000 Menschen im Werk selbst beschäftigen und Tausende Jobs im Umfeld schaffen.
Landesbezirksleiterin: Wer Subventionen will, soll deutsche Mitbestimmungsstandard einhalten
Mit Blick darauf hat die Industriegewerkschaft Bau, Chemie und Energie (IGBCE) angekündigt, um Tarifverträge in der neuen Megafab kämpfen zu wollen: „Der Spatenstich ist auch für Unternehmen ein perfekter Zeitpunkt um sich für gute Arbeit zu bekennen. Aber gute Arbeit kann nur mit Teilhabe über Betriebsräte und Tarifverträge authentisch definiert werden. Deshalb werden wir zeitnah auf das Unternehmen zugehen“, avisierte Stephanie Albrecht-Suliak, die den Landesbezirk Nordost in der IGBCE – die sich zunehmend als „Halbleiter-Gewerkschaft“ sieht – leitet. Die verweist unter anderem auf die hohen Subventionen, die TSMC für den Fabrikbau bekommt: „Vor allem wenn Unternehmensansiedlungen in Deutschland mit dem Geld der Bürgerinnen und Bürger umgesetzt werden, müssen deutsche Mitbestimmungsstandards eingehalten werden.“
Autor: hw
Quellen: Silicon Saxony, IGBCE
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