
Ein Mitarbeiter zeigt in der Cyberport-Zentrale in Dresden, wie er nun Kunden beraten kann, die in einen Roboter als Avatar geschlüpft sind. Der Käufer in spe kann per Fernsteuerung und Videoverbindung selbst entscheiden, was der Berater zeigt und wo der Roboter hinrollt. Foto: Cyberport
Potenzielle Käufer können sich Roboter einklinken, um virtuell in einem realen Laden einzukaufen
Inhalt
Dresden, 3. April 2023. Das Metaversum bekommt eine neue Facette: Wer Smartphones, Drucker und anderen Computerkram einkaufen will, Online-Läden aber zu öde findet und Präsenzgeschäfte zu weit weg, kann sich nun in einen Roboter verwandeln. Der übernimmt dann ferngesteuert das Einkaufen. Das geht aus einer Ankündigung des Dresdner Technikhändlers „Cyberport“ hervor.
Vom Sofa daheim aus den Avatar steuern
Und das funktioniert so: Der Konsument macht einen Termin aus und klinkt sich dann in einen der sogenannten „Storedouble-Roboter“ ein. Der rollt dann an des Konsumenten statt durch den Computerladen, lässt sich interaktiv von menschlichen Verkäufern beraten und kauft schließlich die ausgewählten konsumelektronischen Träume. Der Kunde kann derweil gemütlich daheim auf dem Sofa lümmeln.
Erklärvideo von Cyberport:
Cyberport-Chefin verspricht „ganz neues Einkaufserlebnis“
Cyberport-Chefin Franziska Pyttel will damit „ein ganz neues Einkaufserlebnis für unsere Kundinnen schaffen. Eine persönliche Kaufberatung wird von überall möglich und das Einzugsgebiet unserer Stores damit enorm erhöht.“ Cyberport sei der erste Elektronik- und Technikhändler im deutschsprachigen Raum, der seine Kunden solch einen Roboteravatar für den Fernbesuch im Laden anbietet.
Double3-Robot kann sich frei in realen Läden orientieren und vermittelt Gespräch mit den Beratern
Beim eingesetzten Roboter handelt es sich um einen „Double 3“ vom US-amerikanischen Hersteller „Double Robotics“. Der kann sich relativ frei auf Rollen durch einen Laden bewegen und per Kamera, Bildschirm und Sprachausgabe interaktive Video-Gespräche zwischen Käufer und Verkäufer ermöglichen. Durch 3D-Sensoren und eine integrierte Hindernis-Erkennung kann sich solch ein Roboter laut Hersteller-Angaben weitgehend konfliktfrei in einem Geschäft bewegen – und lässt sich auch durch ungeschulte Kunden bedienen. Zudem kann der Avatar dem Kunden daheim auch virtuelle Objekte in den realen Laden hineinprojizieren, unterstützt als „Mixed Reality“- beziehungsweise „Augmented Reality“-Technologien.
Die neuen Roboter sind zunächst in den Cyberport-Läden in Berlin-Mitte und „Wien Citygate“ verfügbar sein. Wenn das Konzept Anklang findet, will Cyberport weitere Filialen mit solchen Robotern ausstatten. Termine können die Kunden per Internet ausmachen.
Autor: hw
Quellen: Cyberport, Double Robotics
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