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5 Trends befeuern Robotermarkt im Jahr 2023

Roboter spielen eine Schlüsselrolle im Industriellen Internet der Dinge - hier ist beispielhaft ein Stäubli-Roboter zu sehen. Foto: Heiko Weckbrodt

 Foto: Heiko Weckbrodt

3,5 Millionen Industrieroboter im Einsatz

Frankfurt am Main, 27. Februar 2023. Fünf aktuelle Technologie-Trends werden den Robotermarkt im Jahr 2023 und darüber hinaus befeuern. Dazu gehören Energieeffizienz, Rückverlagerung und Resilienz, einfache Bedienbarkeit, Künstliche Intelligenz (KI) und Roboterreparatur. Das hat die „Internationale Förderation für Robotik“ (IFR) heute in Frankfurt am Main prognostiziert.

Roboter für über 15 Milliarden Dollar weltweit installiert

Bereits jetzt habe der weltweite Bestand an Industrie-Robotern mit rund 3,5 Millionen Einheiten einen neuen Rekord erreicht, berichtet die Förderation. Der Wert der Installationen sei auf etwa 15,7 Milliarden Dollar gestiegen. Zu erwarten ist, dass der Aufwärtstrend anhält.

Die Toptrends

1. Energie-Effizienz:

Weil Roboter – anders als Menschen – nicht frieren, können hochautomatisierte Fabriken ihre Raumtemperatur senken. „Gleichzeitig arbeiten Roboter mit hoher Geschwindigkeit und steigern damit die Produktionsraten, so dass die Fertigung insgesamt zeit- und energieeffizienter wird“, so die IFR. Auch würden immer mehr Roboter mit Blick auf niedrigen Energieverbrauch konstruiert. Ein Beispiel: Robotersteuerungen können Bewegungsenergie in Strom umwandeln und in das Stromnetz zurückspeisen.

2. Rückverlagerung

Automobil- und Akkuhersteller zum Beispiel investieren stark in kurze Lieferketten, um die Prozesse näher an ihre Kunden zu bringen. Dies führt zu einem starken Robotereinsatz, um auch in Hochlohnländern wettbewerbsfähig zu bleiben. Zudem mache ein solches „Reshoring“ den – ohnehin wegen Brandgefahren riskanten – Transport schwerer Batterien überflüssig, so die IFR.

3. Einfache Bedienbarkeit

Um Roboter anzulernen, braucht man nicht zwingend mehr Programmierer mit Spezialkenntnissen. Mit Anlerntechnologien wie sie beispielsweise Wandelbots Dresden entwickeln haben, können Facharbeiter den Robotern die notwendigen Arbeitsschritte einfach vormachen und die machen das dann nach. Das spart enorm Zeit und Kosten.

4. KI und Vernetzung

„Vernetzte Roboter transformieren die Fertigung und werden zunehmend als Teil eines vernetzten digitalen Ökosystems arbeiten“, erklären die IFR-Experten. „Cloud Computing, Big Data Analytics oder 5G-Mobilfunknetze bilden die technologische Grundlage für eine optimierte Leistung. Der 5G-Standard wird eine vollständig digitalisierte Produktion ermöglichen und die Verkabelung in der Fertigung überflüssig machen.“ Zudem kommen Roboter mit KI-Unterstützung einfacher mit Schwankungen und Unvorhersehbarkeiten in der äußeren Umgebung klar, lernen schneller neue Aufgaben und sind auch für kleine Losgrößen besser einsetzbar.

5. Zweites Leben

„Da Industrieroboter eine Lebensdauer von bis zu 30 Jahren haben, sind neue technische Ausrüstungen eine gute Gelegenheit, alten Robotern ein zweites ,Leben’ zu geben“, argumentiert die Förderation. „Hersteller von Industrierobotern wie ABB, Fanuc, Kuka oder Yaskawa betreiben spezialisierte Reparaturzentren in der Nähe ihrer Kunden, um gebrauchte Geräte ressourceneffizient zu überholen oder aufzurüsten. Diese ,Prepared-to-Repair’-Strategie für Roboterhersteller und ihre Kunden spart ebenfalls Kosten und Ressourcen. Kunden langfristige Reparaturen anzubieten, ist zudem ein wichtiger Beitrag für die Kreislaufwirtschaft.“

Autor: hw

Quellen: IFR, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt