AiF: Ampel will Fördertöpfe von IGF und ZIM um fünf bis zehn Prozent zusammenstreichen
Berlin/Köln, 21. März 2022. Gegen die von der Bundes-Ampel geplante Kürzung der industrienahen Forschungsförderung hat sich die Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) „Otto von Guericke“ aus Köln ausgesprochen. „In einer Zeit, in der forschungsaffine kleine und mittlere Unternehmen durch die Folgen der Corona-Krise, die aktuelle geopolitische Lage und die laufenden Transformationsprozesse sogar in ihrer Existenz bedroht sind, ist eine Kürzung der Budgets für die weltweit einzigartige Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) und das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) wirklich fatal“, warnte AiF-Präsident Prof. Sebastian Bauer.
„Überhaupt nicht nachvollziehbar“
Laut AiF plant die Ampel, die IGF-Förderung um zehn Prozent von 200 auf 180 Millionen Euro herunter zu kürzen. Und das ZIM-Programm soll demnach nur noch 600 statt 635,5 Millionen Euro bekommen – ein Rückgang um 5,6 Prozent. „Wenn die im Regierungsentwurf vorgesehenen Budgetansätze in dieser Höhe erhalten blieben, wären das dramatische Beschneidungen dieser beiden so erfolgreichen Forschungsförderprogramme“, kritisierte Bauer. „Die geplanten Mittelkürzungen sind angesichts der gewaltigen Herausforderungen, beispielsweise beim Klimaschutz, bei der Digitalisierung oder der Nutzung von Künstlicher Intelligenz, auch überhaupt nicht nachvollziehbar, denn diese Herausforderungen können doch nur mit zusätzlichen Forschungsanstrengungen und daraus resultierenden Innovationserfolgen bewältigt werden.“
Von den industrienahen Forschungsförderung profitieren Unternehmen und Institute in Sachsen unter allen ostdeutschen Bundesländern am meisten. Da die sächsische und ostdeutsche Wirtschaft seit der Wende eher kleineilig gestrickt ist, fehlen hier auch starke zentrale Konzern-Forschungsabteilungen. IGF und ZIM leisten da einen gewissen Ausgleich.
Autor: hw
Quelle: AiF
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