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Verfettung lässt Hirn schneller altern

Dr. Veronica Witte. Foto: Kerstin Flake, MPI

Dr. Veronica Witte. Foto: Kerstin Flake, MPI

Uni Leipzig sucht nun nach Wegen, den Adiposen die Lust auf Tiefkühlpizza und Schokoriegel zu verderben

Leipzig, 4. März 2022. Wer zuviel frisst, zu oft nach eher ungesunden Speisen wie Tiefkühlpizzen oder Schokoriegeln greift und dann verfettet, hat später ein höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden oder dement zu werden. Davor hat – freilich mit freundlicheren Worten – die Biologin Dr. Veronica Witte von der Uni Leipzig gewarnt.

„Hochkalorisches Essen“ allgegenwärtig

„Die ständige Verfügbarkeit von hochkalorischem Essen mit wenigen weiteren Nährstoffen, und unser meist „sitzender Lebensstil“ führen oft zu einer Gewichtszunahme und erhöhen das Risiko, an Adipositas zu erkranken“, erklärte sie. „Auch für die Gehirngesundheit oder Alterung des Gehirns kann dies negative Folgen haben.“

Wird der Mensch zum Apfel, schellen die Alarmglocken

Die Verfettung gehe oft einher mit Bluthochdruck, Diabetes und Hirnschädigungen. „In einer Bevölkerungs-Studie mit rund 1800 zufällig ausgewählten Erwachsenen aus Leipzig konnten wir zum Beispiel beobachten, dass ein höherer Taillen-zu-Hüftumfang, also die Apfel-Körperform, im Durchschnitt mit vermehrten Auffälligkeiten in der weißen Substanz des Gehirns verbunden war, die auch im Alter vermehrt auftreten“, berichtete die Biologin. Dies erkläre sich durch zusätzliche Entzündungsfaktoren im Blut.

Probanten für Schokoriegel-Entwöhnung gesicht

Nun sucht Witte nach Probanten, die bei einer Antiverfettungs-Studie mitmachen wollen. Sie will dabei untersuchen, „ob die Gabe von hochdosierten Präbiotika aus Ballaststoffen die neuronale Antwort auf verschiedene Essensreize bei Menschen mit Adipositas verändert und das Verlangen nach hochkalorischer Nahrung verringert“. Konkret bekommen die Teilnehmer täglich 28 Gramm Insulin oder ein Placebo-Präparat, müssen dann Aufgaben lösen und werden dabei magnetresonanz-tomografiert (MRT).

Quelle: Uni Leipzig

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt