News, Wirtschaft, zAufi

Ifo-Chef: Bei Russland-Ukraine-Krieg droht Preisschock für Deutschland

ifo-Präsident Clemens Fuest. Foto: Heiko weckbrodt

ifo-Präsident Clemens Fuest. Foto: Heiko Weckbrodt

Inflationsrate würde nicht bei vier Prozent bleiben

München, 19. Februar 2022. Vor einem Gastpreisschock und weiter steigender Inflation in Deutschland im Falle eines Krieges zwischen Russland und der Ukraine hat Ifo-Präsident Clemens Fuest in München gewarnt.

Fuest: Das träfe private Haushalte und Industrie gleichermaßen

„Selbst wenn die Gaslieferungen nicht eingeschränkt würden, käme es zu einem Preisschock, jedenfalls vorübergehend“, erklärte der Ökonom. „Das träfe private Haushalte und Industrie in Deutschland gleichermaßen. Bislang erwarten wir eine Inflationsrate von vier Prozent für 2022. Sollte ein Krieg ausbrechen, könnte sie noch höher ausfallen.“

Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass Ost- und Westeuropa voneinander abhängig seien: Westeuropa brauche russisches Öl und Gas, während Russland auf das Geld aus Deutschland und Westeuropa angewiesen sei. Ein Lieferstopp sei unwahrscheinlich, weil Russland auch künftig noch Gas nach Europa verkaufen wolle. Sonst würde die EU künftig woanders Gas beziehen, zum Beispiel amerikanisches Flüssiggas aus Schiffen. Dafür Infrastruktur in Deutschland auszubauen, sei auf jeden Fall sinnvoll. Kurzfristig könnten jedoch Versorgungsengpässe eintreten.

Für die gesamtdeutsche Wirtschaft ist Russland zwar keiner der ganz großen Handelspartner. Vor allem aber für viele ostdeutschen und speziell auch sächsische Unternehmen sind die Geschäfte mit Russland wichtig.

Autor: hw

Quelle: Ifo

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt