Gemessen am Umsatz sinken die FuE-Ausgaben aber seit Jahren, warnt „IC Insights“
Scottsdale, 24. Januar 2021. Die Halbleiterindustrie wird weltweit im Jahr 2021 rund 71,4 Milliarden Dollar (58,6 Milliarden Euro) für Forschung und Entwicklung (FuE) ausgeben und damit einen neuen Rekord aufstellen. Im Vergleich zum Vorjahr steigen die FuE-Ausgaben damit um vier Prozent, haben die Analysten von „IC Insights“ aus Scottsdale in den USA prognostiziert.
Anteil am Umsatz fällt unter 13 Prozent
Setzt man die Forschungsausgaben allerdings in Relation zum Umsatz, so sinkt diese Quote bereits seit Jahren. Sie ist binnen zwei Dekaden von 17 Prozent auf nun unter 13 Prozent gefallen. Im Vergleich zu vielen anderen Branchen bleibt die Halbleiterindustrie damit aber immer noch stark forschungsgetrieben.
Intel kürzte Ausgaben, blieb aber Primus
Bei den absoluten FuE-Ausgaben blieb zwar Intel mit 19 Prozent Anteil Forschungsprimus. Allerdings traten die US-Amerikaner im Corona-Jahr auf die Kostenbremse und reduzierten ihre FuE-Ausgaben um vier Prozent. Dagegen gaben die großen Halbleiterhersteller in Fernost teils deutlich mehr für neue Technologien und andere FuE-Vorhaben aus: Samsung steigerte seine entsprechenden Ausgaben um 19 Prozent und TSMC sogar um 24 Prozent. Das dürfte vor allem auf die trotz Corona gestiegene globale Chipnachfrage zurückzuführen sein, von der vor allem Auftragsfertiger (Foundries) profitieren. Die deutsche Autoindustrie beispielsweise klagt derzeit über so gravierende Chip-Nachschubprobleme, dass einige Hersteller deshalb die Produktion drosseln mussten.
Die zehn forschungsstärksten Halbleiter-Unternehmen sind laut IC Insights derzeit Intel, Samsung, Broadcom, Qualcomm, Nvidia, TSMC, MediaTek, Micron, SK Hynix und AMD (in dieser Reihenfolge).
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: IC Insights, Oiger-Archiv
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