Freistaat gibt zwei Millionen Euro für Infektions-Forschung
Dresden, 22. Juli 2020. Damit klarer wird, wieviele Menschen sich tatsächlich mit dem neuen Corona-Virus angesteckt haben, tauchen sächsische Forscher in die Kloake ab. Dafür sowie für weitere Corona-Forschungen hat der Haushaltsauschuss des Landtags in Dresden nun zwei Millionen Euro bewilligt. Das hat heute das sächsische Wissenschaftsministerium mitgeteilt.
System soll lokale Hotspots rechtzeitig erkennen
Allein für das Kloaken-Projekt gibt es 1,2 Millionen Euro. Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in Leipzig (UFZ) und der TU Dresden wollen dabei die Abwassersysteme deutscher Städte auf Corona-Viren überwachen. Dabei sollen nun verbesserte Detektoren zum Einsatz kommen. Die Forscher möchten so ein flächendeckendes Abwasser-Überwachungsnetz aufbauen, das die tatsächliche Infektionsrate in der Bevölkerung erkennen lässt und Alarm schlägt, wenn sich regionale Krankheits-Ausbrüche anbahnen.
Infektionsbreite immer noch unklar
Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) hält dieses Projekt für besonders wichtig: „Viele SARS-CoV-2-Infizierte werden derzeit wahrscheinlich in der Statistik nicht erfasst, weil sie entweder gar keine oder keine typischen Symptome aufweisen und deshalb nicht getestet und gemeldet werden“, argumentiert sein Ministerium. „Der tatsächlich infizierte Anteil der Bevölkerung ist aber ein Schlüsselparameter für die Prognose, wie sich Pandemie weiterentwickeln wird.“
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: SMWK
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