Forscher wollen herausbekommen, ob Sinnesverlust wirklich auf Covid-19 hinweist
Dresden, 29. April 2020. Ein internationales Forscherteam will durch eine großangelegte Online-Umfrage herausfinden, wie stark eine Corona-Erkrankung und der Verlust des Riech- und Geschmackssinnes miteinander gekoppelt sind. So wollen sie ermitteln, ob solch ein Sinnesverlust ein sicheres Symptom für „Covid-19“ ist. Zu den Initiatoren gehört Prof. Thomas Hummel vom Uniklinikum Dresden. Insgesamt beteiligen sich über 500 Wissenschaftler, Kliniker und Patientenvertreter aus 38 Ländern, teilte die medizinische Fakultät „Carl Gustav Carus“ der TU Dresden mit.
5 % können eh nichts riechen
Dass Menschen nichts riechen oder schmecken können, ist per se kein sicheres Zeichen für Corona: Etwa fünf Prozent aller Menschen sind dazu ohnehin dauerhaft außerstande, auch gibt es zeitweilige Riech- und Geschmacksstörungen aus anderen Gründen. Die ersten Berichte, dass das auch etwas mit einer Corona-Erkrankung zu tun haben könnte, kamen zunächst aus China. Bis heute seien solche Berichte aber bloße Anekdoten geblieben, hieß es von der medizinischen Fakultät in Dresden. Durch die internetgestützte Umfrage will das „Global Consortium for Chemosensory Research (Globales Konsortium für chemo-sensorische Forschung = GCCR) nun verlässlichere Daten von Corona-Kranken bekommen.
Auch Riech- und Schmeck-Test fürs Heimbüro geplant
Speziell Hummel und sein Dresdner Team planen zudem einen zweiten Projektteil. Sie möchten einen praktischen Riech- und Schmecktest entwickeln. Dadurch sollen Teilnehmer imstande sein, unter Anleitung daheim vorhandene Dinge wie Shampoo, Zimt oder Knoblauch riechen oder Zucker, Salz, Zitrone und Kaffee oder Tee schmecken und dann online beurteilen.
- Die Online-Umfrage ist hier zu finden: Online-Umfrage
Autor: hw
Quelle: Med. Fakultät der TUD
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