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Trotz Corona: Mehr Aufträge für X-Fab

Blick in die Lithografie der X-Fab in Erfurt. Foto: Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen, Fotograf Michael Voigt

Blick in die Lithografie der X-Fab in Erfurt. Foto: Landesentwicklungsgesellschaft (LEG) Thüringen, Fotograf Michael Voigt

Chip-Auftagsfertiger aus Erfurt schließt Kurzarbeit dennoch nicht aus

Erfurt, 30. April 2020. Die Corona-Krise hat den Chip-Auftragsfertiger X-Fab aus Erfurt im ersten Quartal nur wenig ausgebremst: Die Umsätze sind um drei Prozent auf 126,9 Millionen Dollar (113 Millionen Euro) gefallen, dafür legte das Auftragsvolumen um ein Viertel auf 148,2 Millionen Euro zu. Das hat X-Fab-Chef Rudi De Winter mitgeteilt.

Erfurter sind für viele Nischenschaltkreise die einzige Quelle

Das Order-Wachstum mag auch mit den Alleinstellungsmerkmalen des auf analog-digitale Mischschaltkreise und Mikroelektro-mechanische Systeme (MEMS) spezialisierten Unternehmens zu tun haben: „Wir sind der einzige Lieferant für mehr als 90 Prozent der von uns hergestellten Produkte“, betonte De Winter. Außerdem fährt X-Fab derzeit eine neue Produktionslinie für Silizium-Karbid-Halbleiter hoch, die für einen Schub in der Leistungselektronik der X-Fab-Kunden sorgen sollen.

Rudi De Winter. Foto: X-Fab

Rudi De Winter. Foto: X-Fab

Vorteil in der Pandemie: Chipwerker arbeiten ohnhin maskiert

Nicht zuletzt kommt das besondere Produktionsregime in der Mikroelektronik der X-Fab gerade jetzt in der Corona-Krise entgegen: Die Beschäftigten arbeiten ohnehin unter Schutzausrüstung in den Reinräumen – dies mindert auch die Ansteckungsgefahren für sie im Vergleich zu anderen Branchen.

Kostensenkungs-Programm angekündigt

Dennoch rechnet De Winter damit, dass die Pandemie die Umsätze auch für die X-Fab mindern wird: Er will die Kosten für Personal, Reisen, Strom und Rohstoffe senken. Zudem schloss De Winter auch Kurzarbeit nicht aus – je nach Geschäftslage.

Über X-Fab

X-Fab war aus dem DDR-Kombinat Mikroelektronik hervorgegangen. Das Unternehmen ist heute ein Auftragsfertiger (Foundry) ähnlich wie TSMC oder Globalfoundry, hat sich allerdings auf Spezialschaltkreise fokussiert – und agiert in dieser Nische durchaus erfolgreich. Das Unternehmen beschäftigt laut eigenen Angaben rund 3800 Mitarbeiter in Deutschland – unter anderem in Erfurt und Dresden –, Frankreich, Malaysia und in den USA.

Autor: hw

Quelle: X-Fab, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt