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Stammzell-Therapie gegen Diabetes 1 im Fokus

Prof. Kai Simons. Foto. Lipotype GmbH / Andre Wirsig

Prof. Kai Simons ist Experte für Lipodomik – die Analyse der Fettbausteine. Foto: Lipotype GmbH / Andre Wirsig

EU gibt 8 Millionen für Forschungsverbund „Islet“ – auch Lipotype Dresden ist dabei

Dresden/Brüssel/Kopenhagen, 25. Dezember 2019. Um Stammzell-Therapien gegen die Zuckerkrankheit vom Typ „Diabetes 1“ zu finden, haben sich europäische Forscher – darunter auch die Dresdner Fettanalyse-Firma „Lipotype“ – zum Verbund „Islet“ zusammengeschlossen. Die EU hat dafür nun acht Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre bewilligt. Das hat Lipotype mitgeteilt.

Fernziel: Patienten sollen wieder unabhängig von Insulinspritzen werden

Das Projekt zielt letztlich darauf, Diabetes-Patienten insulin-produzierende Betazellen zu verabreichen. Das soll die Zuckerkranken von der lebenslangen externen Insulin-Zufuhr wieder unabhängig machen. Bei Menschen mit Diabetes 1 zerstört deren eigenes Immunsystem durch einen „Programmierfehler“ die sogenannten „Langerhans-Inseln“ auf der Bauchspeicheldrüse. Dadurch kann dieses Organ kein Insulin mehr produzieren, das für den Zucker-Stoffwechsel im Körper entscheidend ist.

Lipidomics als Analysemethode

„Das sind großartige Neuigkeiten“, begrüßte Lipotype-Sprecher Henri Deda die europäische Förderentscheidung für Islet. „Die EU wird also weiterhin neben ihren bestehenden Projekten wie RHAPSODY und  BEAt-DKD auf Lipidomics in ihren Forschungsvorhaben setzen – speziell auf die ,Lipotype Shotgun Lipidomics’“.

Über Lipotype

Das Dresdner Unternehmen Lipotype ist eine Ausgründung des finnischen Lipid-Forschers Kai Simons aus dem Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden. Spezialisiert ist die Firma auf spezielle Fettanalysen. Dabei werden kleine Blutproben in einer Kammer wie durch ein Shotgun-Gewehr zerstäubt und dann spektroskopisch analysiert. Dadurch ist es möglich, selbst aus kleinen Blutproben genau zu analysieren, welche Fettbausteine in welcher Menge ein Mensch in sich trägt. Daraus wiederum lassen sich Rückschlüsse etwa auf Stoffwechselkrankheiten, Krebsgeschwulste und andere Probleme ziehen.

Zum Islet-Verbund gehören unter anderem die Uni Kopenhagen, das Helmholtz-Diabeteszenstrum München und Lipotype.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Lipotype, Oiger-Archiv, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt