Konzern will künftig Hunderttausende Besucher, Autoabholer und Händler ins sächsische „E-Valley“ locken
Dresden, 17. Dezember 2019. Die VW-Konzernspitze will ihre gläserne Manufaktur in Dresden in den nächsten Jahren deutlich aufwerten. Dadurch wird die Fabrik auch als wirtschaftlicher Faktor für die Stadt noch an Bedeutung gewinnen. Das geht aus den jüngsten Ankündigungen von Volkswagen hervor.
Dresden wird ähnlich wie Autostadt Wolfsburg als Erlebnis-Übergabeort für Autos profiliert
„Dresden und Zwickau werden zusammen ein e-Valley sein“, umriss VW-Sachsen-Sprecher Carsten Krebs die ehrgeizigen Pläne. Ähnlich wie das „Silicon Valley“ in Kalifornien die Crème de la Crème der US-Mikroelektronik und Softwareindustrie verbindet, will die Volkswagenspitze aus den beiden sächsischen Standorten ein Tal elektrischer Automobil-Technologien formen. Über die Produktion von Elektroautos hinaus sollen sie sich zu starken Entwicklungs- und Präsentationszentren sowie Inkubatoren für die elektromobile Zukunft profilieren. „Wir wollen in Dresden unsere Auslieferungszahlen verdoppeln“, kündigte Krebs an. „Tausende Händler werden in die Stadt kommen. Wir sehen Dresden als Magneten für Kunden, Besucher und Händler.“
150.000 Besucher für 2020 erwartet
In den vergangenen drei Jahren waren bereits mehr und mehr Besucher in die gläserne Manufaktur Dresden gekommen, um sich hier durch die Elektrogolf-Produktion führen zu lassen, Elektromobilitäts-Ausstellungen anzusehen oder an Sonderveranstaltungen teilzunehmen. 2017 zählten die Manufaktur reichlich 102.000 Gäste, 2018 waren es 135.500 und in diesem Jahr werden es rund 140.000 sein. Für 2020 rechnet VW mit 150.000 Besuchern am Standort Dresden. Tendenz: weiter stark steigend.
15.000 Händler kommen zu Schulungen in die Manufaktur
Zudem will der Konzern in Zukunft weit mehr Autohändler im attraktiven Dresdner Ambiente schulen. Im Jahr 2020 sollen bereits 15.000 Verkaufsmitarbeiter durch diese E-Schule gehen. Anzunehmen ist, dass Spezialisten den Kursanten in der Manufaktur die Vorteile der ID-Elektroautogeneration sowie der neuen digitalen VW-Dienste ringsum eintrichtern wollen – und ihnen erklären, was sie sagen sollen, wenn ein Kunde in spe vor der elektrischen Zukunft zurückschreckt.
Auto-Ãœbergabe spielt wachsende Rolle
Ein weiterer Trend entscheiden sich immer mehr VW-Kunden, ihre Autos in Dresden abzuholen statt schnöde beim Händler um die Ecke oder in der Autostadt Wolfsburg. Und dabei geht es nicht nur um Elektrogolfs, sondern auch viele andere Fahrzeuge aus dem Konzernverbund. Die Zahl dieser Sonder-Auslieferungen in Dresden möchte Volkswagen von rund 1300 in diesem Jahr auf 2645 im kommenden Jahr verdoppeln. Auch will VW-Vermarkter Christoph Hohmann hier neue Angebote aus dem „We“ genannten digitalen Dienstleistungs-Universum des Konzerns konzentrieren.
Folgeffekte für Infrastruktur ringsum absehbar
All dies wird wohl für viele Folgeeffekte rings um die Manufaktur sorgen: mehr Übernachtungen in Hotels, mehr Ankünfte mit Eisenbahn, Auto oder Flugzeug, mehr Ausgaben der Dresden-Gäste in der Stadt und ein steigender Bedarf an Ladesäulen für Elektroautos. Angesichts der avisierten Besucherströme dürften zusätzliche Investitionen auf dem Manufakturgelände und die Infrastruktur im Umkreis nötig sein. Angaben dazu gab es vom Unternehmen allerdings noch nicht. Derzeit prüfe VW dies noch, erklärte Krebs auf Anfrage.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: VW
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