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Globalfoundries und TSMC begraben Kriegsbeil

Globalfoundries Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Globalfoundries Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Chip-Foundrys beenden Patentstreit durch Kreuz-Lizenzierung

Dresden, 29. Oktober 2019. Das deutsche Chipwerk von Globalfoundries (GF) in Dresden und der taiwanesische Chip-Auftragsfertiger TSMC haben ihren Patentrechtsstreit beigelegt. Das haben beide Unternehmen nun mitgeteilt.

Auch künftige Patente für eine Dekade inklusive

Demnach haben sich Globalfoundries und TSMC auf ein Abkommen geeinigt, das beiden Seiten die Möglichkeit einräumt, Patente des jeweils anderen Unternehmens auch zu nutzen. Die Kreuz-Lizenzvereinbarung gilt auch für Patente, die GF und TSMC erst in den nächsten zehn Jahren anmelden.

Stillschweigen über die Details

Nähere Details – etwa über mögliche Ausgleichszahlungen – teilte der Dresdner GF-Sprecher Jens Drews auch auf Anfrage nicht mit. Es sei Stillschweigen über Details vereinbart worden, erklärte er, betonte aber auch: „Dieses Abkommen ist wichtig, denn es bringt nun Klarheit für die ganze Industrie, wie es bei GF und TSMC weitergeht.“

TSMC hatte auf Klagen aus Dresden mit Gegenklagen geantwortet

Zuvor hatten zunächst die Dresdner die Taiwanesen sowie deren Kunden verklagt, darunter Apple, Asus, Nvidia und 16 weitere internationale Elektronikunternehmen. GF warf TSMC vor, illegal Patente auf Fertigungstechnologien genutzt zu haben. TSMC antwortete mit Gegenklagen.

Halbleiter-Streits enden gar nicht so selten mit Patent-Deals

Die nun erzielte Einigung auf eine Kreuz-Lizenzierung ist keine seltene Lösung in der Branche: Schon die ehemalige GF-Mutter AMD hatte durch ein ähnliches Abkommen mit Intel einen langwährenden Plagiats-Streit beilegen können.

TSMC ist der weltweit größte Chip-Auftragsfertiger und residiert in Taiwan. Mit großem Abstand folgen GF, UMC und Samsung.

Autor: hw

Quelle: GF, TSMC

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt