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Sachsens Industrie im Abschwung

Das Werk Leipzig ist die erste Fabrik, in der BMW den neuen 1er fertigen lässt- Foto: BMW

Das BMW-Werk Leipzig. Foto: BMW

Nach Jahren des Wachstums sinken Umsätze um 3,8 Prozent

Kamenz, 10. September 2019. Nach fünf Jahren des Wachstums schrumpft die sächsische Industrie nun wieder: Im ersten Halbjahr 2019 realisierte sie 30,1 Milliarden Euro Umsatz und damit 3,8 Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2018. Das hat das Statistische Landesamt in Kamenz heute mitgeteilt.

Dieselskandal, Trumps Handelskriege, Brexit und Autokrise bremsen Exportwirtschaft aus

Bremsende Wirkungen hatten anscheinend die Handelskriege der USA, die investitionsdämpfenden Unsicherheiten rund um den Brexit, der Iran-Konflikt, aber auch die Krise der deutschen Autoindustrie. Denn laut den Landesstatistikern schwächelt die sächsische Industrie vor allem im Exportgeschäft, das durch die genannten Faktoren besonders belastet wird – nicht nur für Sachsen, sondern auch für ganz Deutschland.

Autoexporte brechen ein

Und die Fabriken von Volkswagen, Porsche und BMW im Freistaat bekommen eben auch die Folgen des Dieselskandals und der Klima-Diskussion zu spüren. „Der mit 8,4 Milliarden Euro umsatzstärkste Industriezweig ,Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen’ musste Einbußen von 10,2 Prozent hinnehmen“, teilte das Landesamt mit. Auf dem Binnenmarkt sanken für diese Branche die Umsätze um 6,3 Prozent. Die Exporte schrumpften mehr als doppelt so stark: Das Auslandsgeschäft sank um 13,8 Prozent. „Die rückläufige Tendenz der Auftragseingänge spricht gegenwärtig nicht für eine rasche Erholung der Umsatzzahlen“, schätzten die Statistiker ein.

Auch die schwache Auftragslage für die Siemens- und Bombardier-Werke in Sachsen dürfte zum sächsischen Umsatz-Minus beigetragen haben. Dagegen setzte der Einzelhandel sogar mehr um – was ebenfalls dafür spricht, dass derzeit eher die Nachfrage vom Binnenmarkt noch konjunkturstützend wirkt.

Autor: hw

Quellen. Statist. Landesamt Sachsen, Oiger-Archiv

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt