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Polymerschwamm saugt Wunden sauber

Die Grafik zeigt, wie die Res-Cure-Hydrogele die entzündungsfördernden Chemokine aus der Wunde ziehen sollen. Visualisierung: Zsoltán Tanczik/VOR und Leibniz IPF Dresden

Die Grafik zeigt, wie die Res-Cure-Hydrogele die entzündungsfördernden Chemokine aus der Wunde ziehen sollen. Visualisierung: Zsoltán Tanczik/VOR und Leibniz IPF Dresden

Neue Hydrogel-Wundauflagen aus Dresden prämiert

Dresden, 6. September 2019. Mit neuartigen Hydrogel-Wundauflagen auf Polymerbasis wollen Wissenschaftler aus dem Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) Dresden dabei helfen, schwer heilende Wunden doch noch zu schließen. Für ihre Fortschritte dabei bekommen sie den „Material-Vital-Preis 2019 der „Pro-Mat-Leben-Initiative“ des Bundesforschungsministeriums. Das hat das IPF mitgeteilt.

„Entzündungsprozesse stark abgeschwäch“

Dr. Passant Atallah, Dr. Lucas Schirmer, Dr. Uwe Freudenberg und Prof. Carsten Werner setzen spezielle Polymer-Hydrogele ein, um aus Wunden jene Signalmoleküle herauszusaugen, die Entzündungen begünstigen. Die Polymere binden diese sogenannten Chemokine dann. „Dadurch werden Entzündungsprozesse stark abgeschwächt und die Heilung bis hin zum Wundschluss unterstützt“, schätzt das IPF ein.

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Hilfreich könnten solche entzündungshemmenden Wundgele beispielsweise für Diabetes-Patienten sein, die unter Dauerwunden leiden. Bisher haben die Forscher ihre Polymere mit Tieren erfolgreich erprobt. Sie rechnen mit einer relativ raschen Zulassung der Hydrogele, da ihre Technologie keine aktiven Wirkstoffe in den menschlichen Körper einbringen soll.

Ausgründung geplant

Die Wissenschaftler planen eine Firmenausgründung, um ihre Erfindung unter der Marke „ResCure“ zu vermarkten. Zuvor hatte ihr Projekt bereits den instituts-eigenen Innovationspreis gewonnen.

Autor: hw

Quelle: IPF DD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt