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NKF in Dresden: Blick in die mobile Zukunft

Kein Fahrer: Der Volkswagen-Prototyp "Sedric" fährt autonom - und kann in der VW-Manufaktur Dresden besichtigt werden.

Neue Mobilitätskonzepte sind gefragt: Der Volkswagen-Prototyp „Sedric“ zum Beispiel fährt autonom – und kann nun in der VW-Manufaktur Dresden besichtigt werden. Foto: Heiko Weckbrodt

500 Ingenieure und Manager junger und etablierter Unternehmen treffen sich zum Netzwerk-Gipfel in Dresden

Dresden, 8. März 2019. Fliegende Taxis, elektrische Roller, digitale Marmeladen-Wächter und organische T-Shirt-Erkenner – die Reihe der faszinierenden, manchmal auch ein wenig verrückten Erfindungen ließe sich noch weit fortsetzen: 41 junge Firmen aus Deutschland und Ungarn stellen heute beim Wirtschaftsgipfel „NKF Summit“ in der Gläsernen VW-Manufaktur Dresden ihre technologischen Innovationen für die Welt von morgen vor. Rund 500 Fachbesucher, darunter Manager und Ingenieure etablierter großer Unternehmen sind dafür eigens nach Dresden gekommen. Sie wollen hier frische Ideen für urbane Mobilität der Zukunft, für internationale Transportprozesse und die hochautomatisierte „Industrie 4.0“ aufspüren, aber auch Entwicklungspartner finden.

VW-Manufaktur wirkt als Nukleus für neue Mobilitätskonzepte

Veranstalter ist der auf Start-up-Literatur spezialisierte Verlag „NKF Media“. Der hatte für das fünfte Treffen dieser Art die sächsische Landeshauptstadt wegen der besonderen Dresdner Technologie-Expertise ausgewählt. „Man hat das anfangs gar nicht richtig gemerkt, aber die Gläserne Manufaktur hat sich in den vergangenen Jahren zu einem interessanten Zentrum für moderne Mobilität entwickelt“, schätzte Sprecher Adrian Smiatek für NKF ein. Auch die breitgefächerte Hightech- und Verkehrswirtschaft sowie -Forschung haben Dresden zu einem Leuchtturm für neue Mobilitäts- und Industriekonzepte in diesem Sektor wachsen lassen. Die Organisatoren sind jedenfalls zufrieden mit der Standort-Entscheidung: „Hier ist ein viel intensiverer Gedankenaustausch als an anderen Orten möglich“, betonte Smiatek.

Das Wirtschaftstreffen "NKF-Summit" in Dresden fokussiert sich im März 2019 auf die Start-ups aus den Technologiesektoren Mobilität und industrielles Internet der Dinge (IIoT). Foto: Heiko Weckbrodt

Das Wirtschaftstreffen „NKF-Summit“ in Dresden fokussiert sich im März 2019 auf die Start-ups aus den Technologiesektoren Mobilität und industrielles Internet der Dinge (IIoT). Foto: Heiko Weckbrodt

Unbestechliches Auge fürs Material

Die Unternehmer und Ingenieure wiederum wollen den Gipfel nutzen, um sich mit anderen Firmen und mit wichtigen Entscheidern zu vernetzen. „Wir haben eine Plattformtechnologie entwickelt die für viele Branchen interessant ist“, erklärte beispielsweise Robert Lange von der Dresdner TU-Ausgründung „Sensorics“, deren organische Spektroskopie-Sensoren beispielsweise durch bloßes „Anschauen“ Polyester- von Baumwoll-Shirts unterscheiden oder auch zuckerfreie Getränke für Diabetiker einstufen können. „Wir hoffen daher, beim NKF Summit neue Kunden und Partner zu finden.“

Laurens Laudowicz vom Unternehmen "Stark Mobility" aus Berlin hofft in Dresden auf Kontakte zu Verkehrspolitikern, die in der Stadt eine Elektroroller- und E-Auto-Leihflotte aufbauen wollen. Foto: Heiko Weckbrodt

Laurens Laudowicz vom Unternehmen „Stark Mobility“ aus Berlin hofft in Dresden auf Kontakte zu Verkehrspolitikern, die in der Stadt eine Elektroroller- und E-Auto-Leihflotte aufbauen wollen. Foto: Heiko Weckbrodt

Gute Gründerstimmung in Sachsen

Laurens Laudowicz vom jungen Berliner Unternehmen „Stark Mobility“ spekuliert derweil auf Kontakte zu Entscheidern aus Dresden und anderen Kommunen, die Interesse an den Elektroroller-Verleihflotten der Preußen haben. „Unser Konzept ist gerade für Städte unterhalb der Millionengrenze interessant“, wirbt er . Gesche Weser von der Dresdner Entwicklungsfirma „Packwise“ wiederum will neue Sensor- und Ortungsansätze für Fruchtsaft- und andere Lebensmittel-Container vorstellen – und fürs Gründen in Sachsen werben: „Wir haben hier positive Erfahrungen gemacht“, sagt sie. So hätten sich beispielsweise die „Packwise“-Gründer erst getroffen, als sie zufällig im selben „Co-Working-Space“ arbeiteten, im Dresdner Mietbürokomplex „Impact Hub“. „Es gibt hier viele Fördermöglichkeiten für Start-ups und auch die Infrastruktur passt“, lobt sie.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt