Edtech-Accelerator: Bildung aus der Rechnerwolke
Dresden, 5. November 2018. Wenn Gründer um Kapital für ihr Unternehmen ringen, lassen sie gerne Abkürzungen wie „Fintech“ (Finanztechnologie), Biotech oder Nanotech, um potenzielle Investoren zu überzeugen. Dagegen sind Firmen, die sich mit Bildungstechnologien –auch „Edtech“ oder „Edutech“ genannt – beschäftigen, bisher wenig bekannt und haben sich kaum als Kapitalmagnet in Deutschland durchsetzen können. Das wollen Ingenieur Tobias Göcke und seine Kollegen von der Dresdner TU-Ausgründung „Supratix“ ein Stück weit ändern. Sie haben einen „Edtech-Accelerator“ (Bildungstechnologie-Beschleuniger) in Dresden gegründet: einen Ort, in dem neue Bildungstechnologie-Unternehmungen einziehen können und Unterstützung bekommen.
Markteintritt im schulischen Sektor schwierig
„Wir haben uns bei vielen Acceleratoren beworben“, berichtete Göcke. „Aber die Querschnitts-Branche Edtech sowie der schwierige Markteintritt im schulischen Bereich erzeugen eine nahezu kategorische Ablehnung oder fehlende Risikobereitschaft bei den Jurys.“ Er und seine Mitstreiter „sehen ein sehr großes Potenzial und wollen eine Plattform für innovative Konzepte und Angebote schaffen.“
3 Monate mietfrei
Die Edtech-Gründer können sich bei Supratix um Plätze bewerben. Sei können dann für drei Monate mietfrei in Büros an der Bautzener Straße in Dresden einziehen. Außerdem beraten die Supratix-Mitarbeiter die Gründer bis zu sechs Monate, wie die Gründer den Markteintritt schaffen können. Nicht zuletzt will das Team dadurch „neue tolle Lernprogramme“ auf die digitale Supratix-Plattform bringen, wie Göcke auf Anfrage erklärte.
Ãœber Supratix
Auf der erwähnten Plattform bietet das Dresdner Unternehmen internetgestützte Schulungen vor allem für Mitarbeiter von Unternehmen an, die sich für die Digitalisierung fit machen wollen. Auch andere Dienstleistungen an der Nahtstelle zwischen realer Welt und virtueller Rechnerwolke („Cloud“) gehören zu den Geschäftsfeldern von Supratix, darunter automatische, roboterbestückte Labore, an die Firmen ihre Entwicklungsprojekte auslagern können. 2015/16 auf dem Campus der TU Dresden gegründet, hieß Supratix ursprünglich Chemtics und bot anfangs einen internetgestützten Experimental-Baukasten für den Chemieunterricht an. Seitdem hat sich das Geschäftsmodell aber deutlich geändert. Inzwischen hat das Unternehmen 13 Mitarbeiter und residiert in der Dresdner Neustadt.
- Edtech-Gründungen können sich bis 29. November 2018 über die Adresse supratix.com/edtech-accelerator/ um einen Platz im Dresdner Edtech-Accelerator bewerben
Autor: Heiko Weckbrodt
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