IDTechEx rechnet mit weiterem Wachstum
Cambridge, 7. September 2018. Der Markt für Bildschirme aus „organischen Leuchtdioden“ (OLEDs) wird im kommenden Jahr um ein Fünftel auf rund 30,7 Milliarden Dollar (26,4 Milliarden Euro) wachsen und sich bis zum Jahr 2025 mehr als verdoppeln – und auf 58 Milliarden Dollar (48,8 Milliarden Euro) zulegen. Das hat das britische Unternehmen „IDTechEx“ aus Cambridge prognostiziert.
Organische Displays vor allem für Smartphones beliebt
Dominiert werde dieser Markt von kleinen OLED-Bildschirmen für Smartphones und andere mobile Geräte, heißt es in der Analyse „Global OLED Display Forecasts and Technologies 2019-2029“. Demnach ist dies mit 88 Umsatzanteil derzeit die Hauptanwendung für OLEDs, wobei in diesem Sektor wiederum Samsung der Branchenführer ist: Der südkoreanische Mischkonzern ist sowohl der dominierende Hersteller wie auch – vor allem mit seinen Galaxy-Smartphones – Abnehmer solcher Bildschirme. Allerdings drängen hier auch mehr und mehr chinesische Firmen wie BOE Display, CSOT, EDO, Tianman and Visionox auf den Markt.
Markt für OLED-Fernsehern und Wearables bleibt überschaubau
Weitere Einsatzfelder sind OLED-Fernseher mit acht Prozent – hier dominiert eher LG. Noch eher ein Nischendasein fristen organische Displays für die sogenannten „Wearables“, also elektronische Armbänder, Kleider et cetera.
Bald kommen die ersten faltbaren OLED-Smartphones
OLED-Bildschirme gelten als kontraststark, stellen Schwarz sehr gut dar, verbrauchen wenig Strom. Auch können sie sehr dünn und flexibel produziert werden. Während derzeit noch die meisten OLEDs in starres Glas eingekapselt sind, spielen künftig biegsame organische Bildschirme aus Kunststoff eine wachsende Rolle, schätzen die IDTechEx-Spezialisten ein. Derzeit ist ein Viertel der OLEDs kunststoff-ummantelt, bis zum Jahr 2020 wird dieser Anteil auf 35 Prozent steigen, so die Prognose. Dann werden auch mehr und mehr faltbare Bildschirme auf den Markt kommen. Allerdings will Samsung bereits Ende 2018 ein erstes faltbares Smartphone präsentieren.
Asien dominiert den Markt
Die meisten OLED-Display-Hersteller kommen derzeit aus China, Korea, Japan und Taiwan. Wichtige Zulieferer und OLED-Forschungskapazitäten sind aber auch in Europa zu finden – unter anderem Novaled Dresden
Der nächste große Clou könnten Quantenpunkt-Bildschirme werden
Derweil entwickeln Forscher in den Laboren bereits Konkurrenz-Technologien zu den OLEDs. IDTechEx sieht besonders viel Potenzial in künftigen Bildschirmen, in denen Quantenpunkte direkt elektrisch angesteuert werden und wie LEDs selbst Licht aussenden (anders als bisherige Quantenpunkt-Displays, die eine Hintergrundbeleuchtung nur wandeln). Mit ersten marktreifen „Electro-emissive quantum dot displays“ („Emissive QD“) sei 2026 zu rechnen, schätzen die Analysten.
Autor: Heiko Weckbrodt
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