Dresdner Ingenieure bauen Autoteile aus wiederverwerten Kohlefaser-Materialien
Dresden, 23. Juli 2018. Forscher des „Instituts für Leichtbau und Kunststofftechnik“ (ILK) Dresden haben leichte Autobauteile aus Karbon vorgestellt, bei deren Herstellung sie von Anfang an darauf geachtet haben, dass das Material nach der Autoverschrottung wiederverwertet werden kann. Das hat die TU Dresden mitgeteilt, zu der das ILK gehört.
Leichtbau für mehr Elektroauto-Reichweite
Hintergrund: Karbon gilt derzeit als ein Lieblings-Werkstoff vieler Ingenieure: Verbundmaterialien aus Kohlen- und Kunststoff ermöglichen beispielsweise leichtere Autos und Flugzeuge, die dann weniger Kraftstoff verbrauchen. Auch können solche Leichtbau-Materialien helfen, das hohe Gewicht der Batterien etwas auszugleichen, die Elektroautos so schwer machen. Jedes eingesparte Kilogramm wiederum kann die Reichweite eines Elektrofahrzeugs etwas erhöhen.
Karbon schwemmt gerade erst in die Produktionskreisläufe ein
Rennwagen-Manufakturen verwenden solche Materialien zwar schon seit Jahren. Aber der breite Masseneinsatz von Karbon steht noch am Anfang. Umweltschützer wie Werkstoff-Experten weisen daher darauf hin, dass schon heute Recycling-Lösungen für dieses Material gefunden werden müssen.
„ReLei“: Zu 80 % aus Recyclingmaterial
Eben daran arbeiten Wissenschaftler und Industrievertreter im bundesgeförderten Forschungsprojekt „ReLei“ zusammen. Die Federführung hat der schwäbische Automobil-Zulieferer Elring Klinger AG. Beteiligt sind unter anderen auch das ILK Dresden, die Uni Freiberg und Audi. Die Partner entwickeln gemeinsam bessere Karbon-Fügeverfahren und andere neue Fertigungstechnologien, wie sie beispielsweise im Karosseriebau für Elektroautos gebraucht werden. Dabei soll eine spätere Wiederverwertung der Materialien schon bei der Technologie-Entwicklung berücksichtigt werden. Für das nun vorgestellte „Demonstrator“-Autobauteil verwendeten die Ingenieure bereits recycelte Kohlenstofffasern und wiederaufbereitetes Spritzgießgranulat. „Der Anteil von Recyclingmaterial liegt insgesamt bei circa 80 %“, teilte das ILK mit.
Autor: Heiko Weckbrodt
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