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Uni Leipzig entwickelt Medikament gegen Alters-Zuckerkrankheit

Insulin-Pulver beeinflusst den Blutzuckerspiegel nicht, soll jedoch Typ 1 Diabetes bei Kindern mit hohem Erkrankungsrisiko verhindern. Foto Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München

Insulin-Pulver gegen Typ-1-Diabetes von Kindern. Foto: Institut für Diabetesforschung, Helmholtz Zentrum München

Botenstoff senkt bei Typ-2-Diabetes den Blutzucker und hemmt die Esslust

Leipzig, 11. Juli 2018. Ein Medikament gegen Alters- Zuckerkrankheit, auch Diabetes vom Typ 2 genannt, haben Leipziger Mediziner nun erstmals an Patienten ausprobiert. Die Ergebnisse seien vielversprechend, schätzte die Uni Leipzig ein: Das Medikament senke sowohl den Blutzucker als auch Gewicht der Patienten. „Damit erweitert das Medikament das derzeit verfügbare Behandlungsspektrum um ein neuartiges Wirkungsprinzip“, hieß es von der Uni.

Alters-Diabetes oft mit Übergewicht gekoppelt

„Wenn Patienten sich krankheitsbedingt Insulin spritzen müssen, nehmen die meisten weiter zu“, erklärt Studienleiter und Endokrinologie-Professor Michael Stumvoll ein zentrales Problem vieler Diabetes-Patienten. „Wir schicken sie damit in einen Teufelskreis: Sie haben Diabetes, weil sie übergewichtig sind. Gegen den Diabetes spritzen sie Medikamente, die sie noch mehr zunehmen lassen.“

Mittel stimuliert ausgewählte Rezeptoren

Und dagegen glauben Stumvoll und seine Kollegen nun ein Mittel gefunden zu haben. Sie spritzen den Patienten ein Eiweißbotenstoff mit zwei Wirkungen: Es stimuliert im Körper den Glucagon-Rezeptor, der den Blutzucker kontrolliert, und den GLP1-Rezeptor, der letztlich das Sättigungsgefühl im Gehirn steigert – die Patienten verspüren weniger Esslust.

Neues Helmholtz-Institut für Stoffwechsel soll klinischen Einsatz vorbereiten

Die Stoffgruppe, zu der dieses Medikament gehört, hatte zuvor Prof. Dr. Matthias Tschöp vom Helmholtz-Zentrum München erforscht. Im neu gegründeten Leipziger Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG) sollen nun weitere Wirkstoffkandidaten aus der Grundlagenforschung in die klinische Anwendung überführt werden.

Tino Hoffmann und Dirk Willkommen bei einer Sichtkontrolle von Dialysatoren bei B.Braun in Radeberg. Foto: B.BraunTino Hoffmann und Dirk Willkommen bei einer Sichtkontrolle von Dialysatoren bei B.Braun in Radeberg. Foto: B.Braun

Tino Hoffmann und Dirk Willkommen bei einer Sichtkontrolle von Dialysatoren bei B.Braun in Radeberg. Foto: B.Braun

Gegen Diabetes kommen verschiedene Therapien in Frage. Dazu gehören Kohlenhydrat-Diäten, Insulinspritzen und Blutwäschen durch künstliche Nieren.

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt