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Oldtimer an der TU Dresden: „Uns geht es ums Reisen, nicht ums Ankommen“

Verfahrenstechjnik-Student Friedrich Weise fährt einen Citroen Dyane 4 aus dem Jahr 1969. Die "große Ente" kommt auf 24 PS und Tempo 130. Foto: Heiko Weckbrodt

Verfahrenstechnik-Student Friedrich Weise fährt einen Citroen Dyane 4 aus dem Jahr 1969. Die „große Ente“ kommt auf 24 PS und Tempo 130. Foto: Heiko Weckbrodt

Zur 7. Oldtimer-Ausfahrt der Uni erwarten die Orgas 78 Oldtimer

Dresden, 28. Mai 2018. „Nag-Nag. Nagnagnag. Nagnagnagnagnag…“ Wenn Friedrich Weise den Zündschlüssel dreht und Gas gibt, ist unverkennbar: Der Oldtimer, den der TU-Technikstudent da angeworfen hat, ist mit dem Spitznamen „Ente“ verknüpft – auch wenn der fachkundige Franzmann genauer von einem „Citroen Dyane 4“ sprechen würde, der größeren Schwester der Ente. „Hat keinen Sinn, das Radio anzumachen“, sagt der junge Oldtimer-Fan, als er den schweifenden Blick des Besuchers bemerkt. „Ab einem gewissen Tempo ist Dyane so laut, dass man eh nichts mehr versteht.“ Und dennoch wolle er den fast 50 Jahre alten Franzosen nicht missen: „Wenn man damit durch die Gegend fährt, kann man sich entspannen. Und alle Leute gucken und lächeln.“ Was auch an der spitznamengebenden Aufhängung der Grioß-Ente liegt: „Die Federung ist butterweich“, sagt der Student. „Wenn man da etwas rasch in die Kurve geht, neigt sich das Auto eben wie eine Ente.“

Kurzes Startvideo der Großente:

Teilnehmerrekord zeichnet sich ab

Und Friedrich Weise ist nicht der einzige, der über solchen alten und schönen Automobilen ins Schwärmen kommt: 87 historische Fahrzeuge auf zwei und vier Rädern erwarten die Veranstalter zum Oldtimer-Treffen „7. TUD Campus Classics 2018“ am 2. Juni 2018 auf dem Campus der Technischen Universität Dresden (TUD). Dies sei ein neuer Teilnehmerrekord, informierte Marlene Odenbach vom Orga-Team. Und die alle werden zunächst von 9 bis 10.45 Uhr hinter dem Hörsaalzentrum zwischen Bergstraße und Helmholtzstraße ihre mobilen Schaustücke präsentieren. Danach brechen sie zu einer 145 Kilometer lange Schaufahrt rund um Dresden auf.

Prof. Stefan Odenbach und sein VW Porsche 914, BJ. 1970, mit 4-Zylinder-Mittelmotor. Foto: Heiko Weckbrodt

Prof. Stefan Odenbach und sein VW Porsche 914, BJ. 1970, mit 4-Zylinder-Mittelmotor. Foto: Heiko Weckbrodt

Motorisierter Ausbruch aus der Hektik des Alltags

Und auf dieser Ausfahrt mit betagten Trabbis, Käfern, Enten, Tatras und DeLoreans brettern die Piloten nicht etwa um die Wette: „Uns geht es ums Reisen, nicht ums Ankommen“, sagt Mitorganisator Prof. Stefan Odenbach über das Lebensgefühl der Oldtimer-Mobilisten. „Wer schnell von A nach B kommen will, soll lieber ein modernes Auto nehmen.“ Der Magnetfluiddynamiker wird selbst mit einem raren Hybriden an der Ausfahrt teilnehmen: Sein orange lackierter Sportwagen 914 entstand 1970 als Gemeinschaftsentwicklung von VW, Karmann und Porsche. „Da kann der Tag noch so stressig gewesen sein: Wenn ich damit abends nach Hause fahre, falle ich vollkommen aus dieser ganzen Hektik heraus.“

Autor: Heiko Weckbrodt

-> Mehr Infos zur Ausfahrt im Netz: TUD-CampusClassics.de

Maschinenstudent Julian Morich kommt mit seinem Trabant 500, BJ. 1962, zur Oldtimerausfahrt der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Maschinenstudent Julian Morich kommt mit seinem Trabant 500, BJ. 1962, zur Oldtimerausfahrt der TU Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt