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Geosax: Mit Schall und EM-Feldern auf Schatzsuche

Geophysikalische Messungen untertage. Foto: GeoSax / Olaf Hellwig

Geophysikalische Messungen untertage. Foto: GeoSax / Olaf Hellwig

Unis Freiberg und Chemnitz beauftragen Jungforscher damit, Erz in der Tiefe aufzuspüren

Freiberg, 5. April 2018. Sächsische Geologen wollen Lithium, Kupfer, Zinn und andere Metalle künftig mit Tönen und elektromagnetischen Feldern im Boden ausfindig machen. Dazu haben die Bergakademie Freiberg und die TU Chemnitz eine gemeinsame „Geosax“-Nachwuchsforschergruppe eingerichtet. Die fünf jungen Wissenschaftler sollen neueste Technologien aus der Erdölsuche sowie Computermodelle für die Erzfahndung nutzbar machen. Das hat heute die Bergakademie Freiberg mitgeteilt.

Reaktivierung alter Bergwerke möglich

Interessant sind solche Techniken insbesondere, seit immer mehr Firmen erwägen, aufgegebene alte Silber-Bergwerke und andere Stollen im Erzgebirge zu reaktivieren. Sie hoffen, dort auf Kupfer, Zinn, Lithium und andere Metalle zu stoßen, die mit den Technologien des Mittelalters und der frühen Neuzeit nicht abbaubar waren und daher noch nicht gehoben sind.

Die Geosax-Gruppe: Nachwuchsforschergruppe, Professoren und Mitarbeiter 1. Reihe: Dorothee Heidrich, Prof. Dr. Stefan Buske, Prof. Dr. Heinrich Jasper, Prof. Dr. Helmut Schaeben, Prof. Dr. Klaus Spitzer, Prof. Dr. Oliver Ernst, Prof. Dr. Michael Eiermann, Catarina Löschner 2. Reihe: Richard Gootjes, Dr. Olaf Hellwig, Georg Semmler, Dr. Mathias Scheunert, Jan Blechta Foto: Bergakademie Freiberg

Die Geosax-Gruppe: Nachwuchsforschergruppe, Professoren und Mitarbeiter
1. Reihe: Dorothee Heidrich, Prof. Dr. Stefan Buske, Prof. Dr. Heinrich Jasper, Prof. Dr. Helmut Schaeben, Prof. Dr. Klaus Spitzer, Prof. Dr. Oliver Ernst, Prof. Dr. Michael Eiermann, Catarina Löschner
2. Reihe: Richard Gootjes, Dr. Olaf Hellwig, Georg Semmler, Dr. Mathias Scheunert, Jan Blechta
Foto: Bergakademie Freiberg

Erzsucher wollen zu Hightech-Erdölfahndern aufschließen

„Bei der Erschließung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten hat die interdisziplinäre Charakterisierung mit geophysikalischen und geowissenschaftlichen Methoden bereits ein sehr hohes Niveau erreicht“, schätzen die „Geosax“-Initiatoren ein. „Dadurch hat sich die Erfolgsquote von wirtschaftlichen Bohrungen und der Erschließung der Lagerstätten deutlich erhöht. Im Gegensatz dazu besteht bei der Erkundung von mineralischen Rohstoffen ein hoher Forschungs- und Entwicklungsbedarf.“

Elektromagnetische Messungen können Daten für Computermodelle unterirdischer Erzlagerstätten liefern. Foto: Bergakademie Freiberg

Elektromagnetische Messungen können Daten für Computermodelle unterirdischer Erzlagerstätten liefern. Foto: Bergakademie Freiberg

Test im Lehrbergwerk

Die sächsische Nachwuchsforscher-Gruppe wird die entwickelten Methoden unter anderem im Freiberger Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ und in einem Erzbergwerk in Finnland in der Praxis erproben. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Die EU fördert „Geosax“ mit 1,5 Millionen Euro aus dem „Europäischen Sozialfonds“ (ESF).

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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