Unis Freiberg und Chemnitz beauftragen Jungforscher damit, Erz in der Tiefe aufzuspüren
Freiberg, 5. April 2018. Sächsische Geologen wollen Lithium, Kupfer, Zinn und andere Metalle künftig mit Tönen und elektromagnetischen Feldern im Boden ausfindig machen. Dazu haben die Bergakademie Freiberg und die TU Chemnitz eine gemeinsame „Geosax“-Nachwuchsforschergruppe eingerichtet. Die fünf jungen Wissenschaftler sollen neueste Technologien aus der Erdölsuche sowie Computermodelle für die Erzfahndung nutzbar machen. Das hat heute die Bergakademie Freiberg mitgeteilt.
Reaktivierung alter Bergwerke möglich
Interessant sind solche Techniken insbesondere, seit immer mehr Firmen erwägen, aufgegebene alte Silber-Bergwerke und andere Stollen im Erzgebirge zu reaktivieren. Sie hoffen, dort auf Kupfer, Zinn, Lithium und andere Metalle zu stoßen, die mit den Technologien des Mittelalters und der frühen Neuzeit nicht abbaubar waren und daher noch nicht gehoben sind.
Erzsucher wollen zu Hightech-Erdölfahndern aufschließen
„Bei der Erschließung von Erdöl- und Erdgaslagerstätten hat die interdisziplinäre Charakterisierung mit geophysikalischen und geowissenschaftlichen Methoden bereits ein sehr hohes Niveau erreicht“, schätzen die „Geosax“-Initiatoren ein. „Dadurch hat sich die Erfolgsquote von wirtschaftlichen Bohrungen und der Erschließung der Lagerstätten deutlich erhöht. Im Gegensatz dazu besteht bei der Erkundung von mineralischen Rohstoffen ein hoher Forschungs- und Entwicklungsbedarf.“
Test im Lehrbergwerk
Die sächsische Nachwuchsforscher-Gruppe wird die entwickelten Methoden unter anderem im Freiberger Lehrbergwerk „Reiche Zeche“ und in einem Erzbergwerk in Finnland in der Praxis erproben. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt. Die EU fördert „Geosax“ mit 1,5 Millionen Euro aus dem „Europäischen Sozialfonds“ (ESF).
Autor: hw
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