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Erste fahrerlose Autos auf öffentlichen Straßen in den USA

Ein Waymo-Testfahrzeug auf Google-Basis bei einer autonomen testfahrt in den USA. Foto: Waymo

Ein Waymo-Testfahrzeug auf Google-Basis bei einer autonomen testfahrt in den USA. Foto: Waymo

Google-Ableger Waymo will autonom fahrende Taxis etablieren

Chandler, 17. November 2017. Google macht ernst und bringt durch sein Spin-off „Waymo“ die ersten fahrerlosen Autos in den öffentlichen Verkehr. In einem 1000 Quadratmeilen großem Gebiet in Chandler, Arizona, fahren diese autonomen Autos ohne Fahrer auf öffentlichen Straßen. Waymo möchte damit Taxidienste anbieten und wirbt mit den geringen Kosten. Die Fahrtkosten für solch eine fahrerlose Taxifahrt sollen bei weniger als einem Drittel der Kosten für eine übliche Taxifahrt liegen.

Pilotgebiet soll wachsen

Der nächste Schritt sieht die geographische Ausdehnung des Einsatzes dieser autonomen Autos auf das gesamte Gebiet um Phoenix vor. Es ist gewiss zu erwarten, dass im Erfolgsfalle die Erweiterung des Einsatzes dieser Fahrzeuge und Dienste auf ganz Amerika und später global erfolgen wird. Der britische Finanzmister hat bereits angekündigt, dass Großbritannien fahrerlose Autos bis 2021 einführen werde.

Erklärvideo von Waymo:
 

Europäer schleichen nur zum autonomen Auto

Damit bringt Google die Wettbewerber in Europa und Asien in Zugzwang. Die deutschen Automobilhersteller werden wohl ihre Pläne für eine gemächliche Entwicklung autonom fahrender Autos überdenken müssen, wenn sie den Anschluss nicht verlieren wollen.

Schlüssel-Schaltkreise werden in USA und Taiwan entwickelt und produziert

Ein Problem haben die deutschen und europäischen Hersteller autonom fahrender Autos aber auch dann, wenn sie ihre Entwicklungsarbeiten beschleunigen: Die systemkritischen Bauelemente kommen derzeit ausschließlich aus den USA (Firma Nvidia) und werden in Taiwan (Firma TSMC) hergestellt. Es gibt heute und in absehbarer Zukunft keinen Halbleiterhersteller in Europa, der diese Schaltkreise herstellen könnte. Die EU und Deutschland haben im Gegensatz zu China nicht mal einen Plan, wie und wann eine geeignete Produktionsstätte für solche Spitzenschaltkreise in Europa errichtet werden könnte. Ob europäische Automobilhersteller dann die neuesten Schaltkreise für autonomes Fahren zu erschwinglichen Preisen erhalten werden, wird künftig wohl auch davon abhängen, ob Donald Trump das gut für die Interessen der USA findet und es seiner „America first“-Politik entspricht, wenn die europäischen Automobilhersteller dann damit weiterhin die besseren Autos bauen sollten.

Autor: Bernd Junghans

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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