Internet & IoT, News, zAufi
Schreibe einen Kommentar

Willkommen in der Hypermoderne

Wie stark bestimmen unsere digitalen Zwillinge und Künstliche Intelligenzen schon heute unser Leben? Nerd Norbert und sein thermografisches Pendant im Vorfeld der "Datenspuren 2017" in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Wie stark bestimmen unsere digitalen Zwillinge und Künstliche Intelligenzen schon heute unser Leben? Nerd Norbert und sein thermografisches Pendant im Vorfeld der „Datenspuren 2017“ in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Dresdner C3D2 lädt zum Hackersymposium „Datenspuren“ in die Technischen Sammlungen ein

Dresden, 20. Oktober 2017. Ein neues Zeitalter dämmert womöglich am Horizont: die „Hypermoderne“, in der Künstliche Intelligenzen (KI) unsere Autos steuern, unseren Tag planen, uns zu einem gesunden Lebensstil ermahnen – womöglich in einem Maße, dass wir eines Tages ohne die KI nicht mehr sein können. Oder? Ausloten wollen diese denkbare Zukunft Technikphilosoph Prof. Bernhard Irrgang, TU Dresden sowie Paul Stadelhofer und Kai Uwe Michel am Sonntag in einer öffentlichen Podiumsdiskussion „Hypermoderne Technologie“ in den Technischen Sammlungen Dresden (TSD).

Löten, Basteln, Diskutieren

Das Podium ist nur einer von Dutzenden Programmpunkten, die die TSD-Besucher an diesem Wochenende erwarten, wenn sie den „Datenspuren“ des Chaos-Computer-Clubs Dresden (C3D2) folgen. Zum gleichnamigen populärtechnischen Hacker-Symposium lädt der C3D2 am Samstag und Sonntag ins Technikmuseum an der Junghansstraße ein. Dort wollen die Hacker mit den Besuchern basteln, löten und diskutieren.

Fokusthema Netzneutralität

„Ein Schwerpunkt wird diesmal die Netzneutralität sein“, kündigte Nerd Norbert alias Martin Christian an. Welche Konsequenzen hat es beispielsweise, wenn ein Internet-Zugangsanbieter wie die Telekom oder Vodafone den Nutzern eigene Internet-Inhalte bevorzugt zur Verfügung stellen, andere Inhalte im Netz dagegen langsamer anbieten?

Lesung aus dem NSA-Untersuchungsausschuss

Geplant ist auch ein Vortrag über Daten-Forensik unter Windows. Und am Samstagabend wird es unter dem Titel „Nicht öffentlich eine besondere Lesung geben: Zu hören sind ausgewählte Dialoge aus dem NSA-Untersuchungsausschuss des Bundestages. „Das wär zum Lachen, wenn es nicht zum Einen wäre“, verrät Nerd Nobert. Auch für jüngere Besucher haben sich die Hacker eigene Programmpunkte ausgedacht: Sie stellen zum Beispiel „Minetest“ vor, eine freie Alternative zum beliebten Klötzchen-Computerspiel „Minecraft“. Außerdem können Kinder unter dem Motto „Capture the Flag“ (Erobere die Fahne) eine Reihe kryptographischer Rätsel zu lösen.

Kunst trifft Technologie

Seit dem Jahr 2004 richtet der C3D2 die Dresdner „Datenspuren“ als öffentliche Veranstaltung auch für Laien aus. Erstmals wird das Symposium auch von einer technologisch-künstlerischen Sonderausstellung begleitet: „When Machines are Dreaming“ setzt sich anhand origineller Installationen mit der Frage auseinander, was aus den Science-Fiction-Visionen des 20. Jahrhunderts geworden ist – und wie sie heute teils schon von der „Real Reality“ überholt werden.

Autor: Heiko Weckbrodt

  • „Datenspuren“ – öffentliches Hackersymposium in den Technischen Sammlungen Dresden, Ecke Junghans- und Schandauer Straße. Motto: „Bloß keine Datenspuren!“. 21. und 22. Oktober 2017, jeweils 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist kostenlos. Das volle Programm: datenspuren.de
Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

Schreibe einen Kommentar