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Die Urlaubssaison hat begonnen – zumindest im Flugsimulator

Man ahnt es schon: Die Landung ist eine herausforderung. Bildschirmfoto aus: Madeira X Evolution

Man ahnt es schon: Die Landung auf dem Airport Madeira ist eine Herausforderung. Bildschirmfoto aus: Madeira X Evolution

Aerosoft und MK Studios stellen „Madeira X Evolution“ vor

Madeira ist immer eine Reise wert. Und zwar nicht nur aus Urlaubersicht – die wunderschöne Insel empfiehlt sich zum Baden genauso wie zum Wandern – sondern auch aus fliegerischer Perspektive. Folgerichtig ist „Madeira X Evolution“ aus der Feder von MK Studios ein heiß ersehntes Zusatzpaket für den Flugsimulator X (FSX) und Prepar3D (P3D).

Erste Auflage war veraltet

Wie der Zusatz „Evolution“ schon erahnen lässt, handelt es sich bei der von Aerosoft vertriebenen Szenerie nicht um die erste Umsetzung der Atlantikinsel. Bereits 2008 erschien die erste Auflage, die allerdings mittlerweile nicht nur optisch in die Jahre gekommen ist, sondern vor allem nur noch bedingt kompatibel mit anderen, moderneren Flugsimulationen und Erweiterungspaketen war. Vor allem in P3D ließ sich die alte Szenerie nur mit hohem Aufwand, meist jedoch überhaupt nicht einbinden.

Werbevideo (Aerosoft):
 

Eigenwillige Airport-Konstruktion

Das lag und liegt vor allem an einem sehr komplexen Höhenmodell der Insel selbst, aber vor allem an der eigenwilligen Konstruktion des Flughafens. Dieser ist nämlich auf Stelzen an einen Südost-Hang der Insel angeflanscht, was in der Grundversion von FSX und P3D nicht umgesetzt ist. Um den Flughafen also originalgetreu nachstellen zu können, muss der Entwickler quasi den kompletten Hang abtragen und neu errichten und darauf dann die eigentliche Szenerie bauen. Dieses Vorgehen provozierte schon in der alten Version eine Unmenge Unverträglichkeiten mit Erweiterungen, die das Höhengittermodell (Mesh) der Insel verändern, wie „FTX OrbX Vector“ und „FreeMesh X“.

Das will man doch gleich hin: Die Insel Madeira lockt. Bildschirmfoto aus: Madeira X Evolution

Das will man doch gleich hin: Die Insel Madeira lockt. Bildschirmfoto aus: Madeira X Evolution

Keine Probleme mehr mit Mesh-Zusatzmodulen

Die Erwartungshaltung war also entsprechend hoch, dass derlei Ungemach mit der neuen Version der Flugsimulatorgeschichte angehört. Und in der Tat kann hier Entwarnung gegeben werden. Ich persönlich nutze sowohl FTX OrbX Vector wie auch FreeMesh X, also die schlimmste anzunehmende Kombination von Problemstiftern, und die Szenerie läuft perfekt. Keine ungehobelten Spitzen, die aus der Insel ragen, kein Marianengraben statt einer Landebahn. Auch Landelichter, PAPI System und sonstige Beleuchtungen funktionieren wie sie sollen. Sollte das nicht der Fall sein, lohnt sich ein Blick ins Aerosoft Forum. Hier bietet der Entwickler schnell Unterstützung für Mesh-geplagte Hobbypiloten.

Herausfordernder Landeanflug

All der Entwicklungs- und Programmieraufwand hat sich auch wirklich gelohnt, denn der Anflug auf Madeira, vor allem das Circling auf die Landebahn 05, gehört mit zu den spannendsten und herausforderndsten weltweit. Eine Landung ist ausschließlich Captains vorbehalten, die in den zurückliegenden sechs Monaten mindestens einmal hier gestartet und gelandet sind oder im Flugsimulator ein Training unter widrigen Wetterbedingungen absolviert haben. Grund hierfür sind die heftigen Fallwinde am Rande der Berge, die sich im Nordwesten der Landebahn auftürmen, die zu heftigen Turbulenzen und Scherwinden im Endanflug führen. Durchstart-Manöver gehören daher in Madeira zur Tagesordnung, und man sollte sich derer nicht schämen.

Gute Nachtbeleuchtung

Der Flughafen selbst ist sehr detailliert umgesetzt. Und zwar nicht nur das Vorfeld und das Terminal, sondern auch der Parkplatz Richtung Küste sowie die Zufahrtsstraßen, was der Szenerie Lebendigkeit verleiht. Auch die Nachtbeleuchtung kann als gelungen bezeichnet werden, sogar die so genannten „Lead-In“ Lichter beim Anflug auf die Landebahn 05 sind umgesetzt, so dass der Pilot in der Kurve kurz vorm Endanflug nicht vom Kurs abkommt und in den Bergen zerschellt. Ebenfalls zur Szenerie gehört der kleine Flughafen auf der Nachbarinsel Porto Santo.

Im Vordergrund sind dann die einen oder anderen Textur-Artefakte zu sehen. Bildschirmfoto aus: Madeira X Evolution

Im Vordergrund sind dann die einen oder anderen Textur-Artefakte zu sehen. Bildschirmfoto aus: Madeira X Evolution

Fazit: Hoher Aufwand zahlt sich aus

Die Evolution von Madeira geht mithin als Erfolg durch. Nach langer Wartezeit, vor allem der P3D Piloten, kann nun Funchal wieder guten Gewissens in den Simulatorflugplan aufgenommen werden. Der hohe Aufwand, den MK Studios zweifellos betrieben haben muss, um die Szenerie an die Herausforderungen durch das komplexe Höhenmodell anzupassen, hat sich also gelohnt.

Madeira X Evolution ist hier im Online-Shop von Aerosoft für 24,95 Euro erhältlich

Autor: Jan Gütter

Jan Gütter. Abb.: privat

Jan Gütter. Abb.: privat

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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