Kaspersky rät: Lieber Polizei einschalten
Moskau/Ingolstadt, 4. November 2016. Immer mehr Internet-Nutzer werden zum Opfer von Online-Erpressern – und immerhin jeder dritte Betroffene zahlt auch Lösegelder. Das haben Umfragen und Auswertungen der russischen Sicherheitssoftware-Firma Kaspersky aus Moskau ergeben.
Jeder 5. Zahler bekommt Kontrolle über Rechner nicht zurück
Kaspersky-Manager Holger Suhl von der deutschen Außenstelle in Ingolstadt hält dies aber für den falschen Weg: „Wir raten allen Ransomware-Opfern dazu, nicht auf Lösegeldforderungen einzugehen und stattdessen die hierfür zuständigen polizeilichen Behörden einzuschalten. Nur so können die Hintermänner effektiv bekämpft werden“, betonte er. „Wer das Lösegeld bezahlt, unterstützt das Geschäftsmodell der Cyberkriminellen. Außerdem zeigt unsere Umfrage: es gibt keine Garantie, dass nach einer Lösegeldzahlung die verschlüsselten Daten wieder entschlüsselt werden können.“
Was tut Ransomware?
Die Cyber-Gangster schleusen meist durch E-Mail-Trojaner oder auf anderen Wegen eine Verschlüsselungs-Erpresser-Software (Ransomware) auf den Rechner ihrer Opfer. Dieses Programm verschließt dann jeden Zugriff auf den Computer und fordert mit einem Sperrbildschirm die Betroffenen auf, ein Lösegeld zu zahlen, dann werde der Rechner wieder entschlüsselt werde. Allerdings halten sich die Erpresser nicht immer daran: Immerhin jeder fünfte Erpresste, der gezahlt hat, bekam auch danach den Zugriff auf seinen Computer nicht mehr zurück. In manchen Fällen helfen dann manchmal spezielle Dekodier-Programme, die Hersteller von Schutzsoftware teils auch gratis bereitstellen.
Insgesamt greift dieses Erpresser-Unwesen im Netz immer mehr um sich: Im dritten Quartal 2016 registrierte Kaspersky 2,6 Mal so viele Ransomware-Angriffe wie im Vorquartal. hw
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