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Keramiktornado macht den Stahl hart

Dr. Tobias Vogt ist der Tornado-Macher. HZDR / R. Weisflog

Dr. Tobias Vogt ist der Tornado-Macher. HZDR / R. Weisflog

Wirbel-Doktor Vogt bekommt Preis von Helmholtz

Dresden, 21. September 2016. Dr. Tobias Vogt weiß, wie der Stahl gehärtet wird: Man jagt einfach einen keramischen Tornado durch das heißflüssige Metall. Wobei „einfach“ relativ ist. Denn bisher hatten die modernen Stahlkocher arge Probleme, feine Keramikteilchen so gleichmäßig in ihrer Metallsuppe zu verteilen, dass sie zu einem superfesten Stahl aushärten kann.

Was selbst am Kochtopf auf dem Herd in der heimischen Küche oft missrät, ist in flüssigen Metallen nämlich noch schwerer zu erreichen: Die Schmelze so umzurühren, dass die härtenden Hightech-Beimischungen nicht klumpen. In seinem Labor im Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf (HZDR) setzte Tobias Vogt deshalb auf Magnete statt Quirle: Er kombinierte für seine Doktorarbeit rotierende und wandernde Magnetfelder, um eine flüssigmetallische Mischung aus Gallium, Indium und Zinn berührungslos anzuregen, darin gezielt Wirbel bis hin zu einem Tornado zu erzeugen.

Diese wissenschaftliche Arbeit empfanden seine Fachkollegen als so extraordinär, dass sie dem Nachwuchsforscher den mit 5000 Euro dotierten Doktoranden-Preis der Helmholtz-Gemeinschaft zuerkannten. Außerdem wird er Zuschüsse bekommen, damit er ab Anfang 2017 für ein halbes Jahr an der „University of California in Los Angeles“ (UCLA) forschen kann.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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