Fast eine Million Euro von VW-Stiftung für Dresdner Forscher-Freigeist Minev
Dresden, 5. September 2016. Nahen die Cyborgs aus den Science-Fiction-Filmen? Jene Wesen, die normalen Menschen weit überlegen sind, weil sie halb biologisch, halb technologisch sind? Zumindest die ersten Schritte auf diesem Pfad wollen Dresdner Regenerations-Forscher gehen und ausloten, ob sich künstliche Heilfabriken in die Köpfe oder ins Rückenmark von Patienten einpflanzen lassen, die Hirnschäden zu reparieren helfen.
Bis zum ersten Implantat dauert es noch Jahre
Bis es wirklich zur ersten Implantation kommt, wird es zwar sicher noch viele Jahre dauern. Aber in den nächsten fünf bis zehn Jahren möchte Dr. Ivan Minev vom Zentrum für regenerative Therapien Dresden (CRTD) zumindest einen „Fahrplan“ entwickelt haben, wie sich diese womöglich bahnbrechende Hirnreparatur realisieren lässt. Diese Idee halten die Fachgutachter der Volkswagen-Stiftung für so vielversprechend, dass sie dem Dresdner Wissenschaftler nun ein mit 920.000 Euro dotiertes „Freigeist-Fellowship“ bewilligt haben, damit er in den nächsten fünf Jahren seine eigene Forschungsgruppe aufbauen kann.
Bioelektronische Geräte senden Medikamente und Zellen aus
Das Konzept dahinter: Dr. Ivan Minev will mit speziellen medizinischen 3D-Druckern maßgeschneiderte und sehr weiche bioelektronische Implantate konstruieren, die vom Hirngewebe nicht abgestoßen werden. Sie sollen Patienten eingepflanzt werden, deren Gehirn zum Beispiel durch einen Schlaganfall oder einen Verkehrsunfall beschädigt wurde. Haben sich diese künstlichen Mini-Fabriken einmal ins Zentrale Nervensystem des Menschen integriert, unterstützen sie dort Heilprozesse. Indem sie dosiert über die Zeit hinweg zum Beispiel Medikamente, Reperaturzellen (etwa Stammzellen) oder elektrische Stimulationsimpulse ins Nervengewebe aussenden.
„Die Herausforderung dabei ist, die Implantate so weich wie das Hirngewebe herzustellen, sodass sie gut verträglich im Inneren des Körpers sind“, betonte Dr. Minev.
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