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Ermittler werfen Lovoo-Chefs Betrug mit Fake-Profilen vor

Montage: hw, Abb.: Bildschirmfotos aus Lovoo-App

Montage: hw, Abb.: Bildschirmfotos aus Lovoo-App

Drei Personen verhaftet, 16 Büros und Wohnungen in Dresden, Berlin und Nürnberg durchsucht

Dresden, 8. Juni 2016. Die Staatsanwaltschaft Dresden und das sächsische Landeskriminalamt vermuten Betrügereien mit falschen Profilen (Fake-Profilen) beim Dresdner Kennlern-Internetportal „Lovoo“. Deshalb haben 200 Polizisten und Staatsanwälte heute zwei Personen in Dresden festgenommen sowie 16 Privatwohnungen und Firmenräume Dresden, Berlin und Nürnberg durchsucht. Sie beschlagnahmten Unterlagen, Computer, Handys und Datenspeicher.

Vorwurf: Bots sollten Männer zu Ausgaben animieren

Die Staatsanwaltschaft wirft den drei Geschäftsführern und neun Mitarbeitern des Partnersuche-Portals gewerbsmäßiger Betrug vor. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Beschuldigten falsche Profile angeblich kontaktsuchender Frauen angelegt haben. Mit diesen – womöglich automatisiert per Software-Steuerung agierenden – „Bots“ hätten sie versucht, vor allem Männer dazu zu verleiten, mit diesen vermeintlichen partnersuchenden Frauen Kontakt aufzunehmen und dann Bezahl-Funktionen der Dating-Plattform zu nutzen.

Schon länger Verdacht auf Fake-Profile

Die Plattform existiert seit 2011 in Dresden, operiert weltweit und verspricht, über eine App den Kontakt zwischen Partnersuchenden zu vermitteln. Die App ist in der Grundfunktionalität gratis. Gewisse Funktionen, wie zum Beispiel die Möglichkeit, alle Besucher des eigenen Profils zu sehen, waren hingegen nur gegen kostenpflichtige Kreditpunkte zugänglich. Viele Indizien deuteten schon in der Vergangenheit darauf hin, dass in der App viele vermeintliche Profile besonders attraktiver Frauen nur Fake-Konten waren.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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