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Blütenzauber und Traumschloss

Das Neue Schloss in Bad Muskau ist nach der Wende in alter Schönheit wieder entstanden. Foto: Peter Weckbrodt

Das Neue Schloss in Bad Muskau ist nach der Wende in alter Schönheit wieder entstanden. Foto: Peter Weckbrodt

Oigers Ausflugs-Tipp für Pfingsten 2016: nach Bad Muskau und Kromlau

Bad Muskau/Kromlau, 13. Mai 2016. Rund 125 Kilometer von der Landeshauptstadt entfernt erwartet eine wahrhaft traumhaft schöne Landschaft darauf, zu Pfingsten von den Besuchern erschlossen zu werden. Es fällt schwer, letztlich ist es unmöglich, ein Ranking der längs von Spree und Neiße sich wie eine Perlenkette reihenden Sehenswürdigkeiten anzubieten.

Blütenfest im Rhododendronpark

Fangen wir deshalb bei einem termingebundenen Fest an: Zum 52. Park- und Blütenfest lädt vom 13. bis 16. Mai der Rhododendronpark Kromlau die Besucher ein. Natürlich sollte der Blütenzauber des Parks die größte Anziehungskraft entwickeln. Leider hat sich die Entfaltung der Rhododronblüten etwas verzögert. Derweil zeigen sich die gelb blühenden Azaleen bereits in ihrer ganzer Pracht. Ein Parkspaziergang lohnt allemal, zumal der Besucher von einem lebhaften Froschgequake begleitet wird.

Wunderbare Frühlingsstimmung im Krommlauer Rhododendronpark. Foto: Peter Weckbrodt

Wunderbare Frühlingsstimmung im Krommlauer Rhododendronpark. Foto: Peter Weckbrodt

Sicher ist, dass die Besucher in Krommlau mit einem umfangreichen Festprogramm abwechslungsreich unterhalten werden. Stargäste sind in diesem Jahr Anita & Alexandra Hofmann. Auch ein offenes Oldtimertreffen steht auf dem Programm. Für die Kinder dürfte das Pfannkuchentheater, eine Kinder- und Familienshow mit Meister Blauknopf & Brezel-Seppel, besonders reizvoll sein.

Die nach 1860 aus sächsischem und böhmischem Basalt errichtete Rakoltzbrücke ist ein bliebtes Fotomotiv. Foto: Peter Weckbrodt

Die nach 1860 aus sächsischem und böhmischem Basalt errichtete Rakoltzbrücke ist ein bliebtes Fotomotiv. Foto: Peter Weckbrodt

Weltkulturerbe in Bad Muskau

Deutlich weiterentwickelt ist die vielfältige Blütenpracht im 830 Hektar großen Muskauer Park, seit 2004, weil einzigartig und weltweit bekannt, Weltkulturerbe. Der Park im Englischen Stil wurde zwischen 1815 und 1845 durch Hermann Ludwig Heinrich im Auftrag des Fürsten Pückler geschaffen. Er begeistert durch beeindruckende Diagonal- und Fernsichten, große, gerade jetzt üppig blühende Parkwiesen, alte und seltene Baumbestände, und belebende Wasserläufe. Der Park ist beiderseits der Neiße angelegt, wobei der größere Teil in Polen liegt. Seit 2003 sind beide Parkteile durch eine Doppelbrücke wieder miteinander verbunden. Die weitläufig angelegte Anlage kann per Pedes, mit dem Rad aber auch ganz entspannt in einer der am Schlossvorwerk bereitstehenden Kutschen erschlossen werden.

Ist dies das erträumte Arkadien? Nein, es ist der Nemisee, 1805 von Carl Ludwig Kaatz in Italien gemalt. Repro: Peter Weckbrodt

Ist dies das erträumte Arkadien? Nein, es ist der Nemisee, 1805 von Carl Ludwig Kaatz in Italien gemalt. Repro: Peter Weckbrodt

Deutsche Sehnsucht nach dem Süden

Im „Neuen Schloss“, dessen Wiederaufbau im September 2013 nach 18 Jahren Bauzeit abgeschlossen wurde, kann die Pückler-Ausstellung besucht werden. Richtig faszinierend ist jedoch die am 11. Mai eröffnete Sonderausstellung „Italienische Landschaft der Romantik – Malerei und Literatur“. Der interessierte Besucher findet Antwort auf die vielleicht selbst gestellte Frage, wie er sich dieses Arkadien wohl vorstellen müsse. „Auch ich in Arkadien!“, soll Goethe ausgerufen haben und hat damit den Süden bis heute zum Inbegriff deutscher Sehnsucht gemacht. Mit dem vor 200 Jahren erschienen ersten Band seiner „Italienischen Reise“ gab er seiner und allen ihm nachfolgenden Generationen von Schöngeistern und Schwärmern unerschöpfbaren Gesprächs- und Gestaltungsstoff.

Romantiker-Ausstellung im Schloss

Wir tauchen ein in die Stimmung der Bilder und sind begeistert von den Schöpfungen eines Adolf Senff, Ludwig Richters, Ernst Ferdinand Oehme , Carl Rottmann und Carl Blechen und weiteren Malern der deutschen Romantik. Es ist eine Ausstellung vom Feinsten, das Beste an deutscher Romantik, zu großen Teilen aus dem Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zusammengestellt. Ein unbedingtes Muss!

Anschließend sollte der weniger Geist und die Sinne als vielmehr die Beinmuskeln fordernde Aufstieg auf den Schlossturm erfolgen. Er wird mit einem totalen Rundblick über das Schloss, den Park und über Bad Muskau belohnt.

Waldeisenbahn fährt

Wer das zeitlich packt, kann sich natürlich noch das familientaugliche Vergnügen einer Fahrt mit der Waldeisenbahn Muskau gönnen. Den Rhododendronpark Kromlau fährt das Bähnlein von Weißwasser ebenso an wie Bad Muskau. Für das Pfingstfest gibt es einen verstärkten Sonderfahrplan.

Besucherinformationen:

  • 52. Park- & Blütenfest 13. bis 15. Mai, Rhododendronpark, 02953 Gablenz /Ortsteil Krommlau; www.kromlau-online.de
  • Stiftung „Fürst-Pückler-Park Bad Muskau“, 02953 Bad Muskau; www.muskauer-park.de
  • Sonderausstellung „Italienische Landschaft der Romantik“, 11. Mai bis 21. August 2016;
  • Literaturfest Pfingstsonntag 13 bis 18 Uhr im Schlossgarten, bei Regen im Schloss, Moderation Friedrich Dieckmann (Publizist, Berlin), Musikalische Umrahmung Jacobus Stainer-Quartett der Staatskapelle Dresden.
  • Waldeisenbahn Muskau, zentrale Abfahrtstelle am Bahnhof Teichstraße in Weißwasser; www.waldeisenbahn.de
  • Anfahrt:

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt
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[caption id="attachment_67607" align="alignleft" width="117"]Peter Weckbrodt. Foto: IW Peter Weckbrodt. Foto: IW[/caption] Peter Weckbrodt hat ursprünglich Verkehrswissenschaften studiert, wohnt in Dresden und ist seit dem Rentenantritt journalistisch als freier Mitarbeiter für den Oiger und die Dresdner Neuesten Nachrichten tätig.

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